Sohn Nr. 1 ist aus dem
Oma-und-Opa-Camp zurückgekehrt. Achtung, frisch verwöhnt! Aber das Leben
ist nun mal kein Ponyhof. Ich muss nämlich noch mal zum Zahnarzt. Er
muss/darf mich begleiten. Ich coache ihn, dass der Tag heute nicht so
der Riesenspaß wird, aber danach habe ich Zeit für all seine Wünsche und
Begehren. Er kennt das schon, tappelt artig hinter mir her, liest beim
Zahnarzt in stoischer Ruhe brav seinen Micky-Maus-Comic. Als wir wieder
in der U-Bahn sitzen, höre ich: „Mama, ich fand den Ausflug ganz super!
Die Ausflüge mit Dir machen mir ganz viel Spaß!“
Auf jeden Fall!
Was für ein Glück, denn das ist ja auch mein Lieblings-Ferienprogramm!
Deswegen gehen wir auch noch in die Bibliothek und geben Bücher zurück.
Noch mehr Spaß! „Mama, ich will Dich glücklich machen!“ Genau, deshalb
gehen wir jetzt direkt in den Supermarkt und kaufen lauter nützliche und
gesunde Dinge ein. Keine Quengelei nach Süßigkeiten. Mein Sohn packt
alle Sachen, die die Kassiererin in Millisekunden über den Scanner
zieht, ebenso rasch ein. Was für ein Service! Wie konnte ich es jemals
stressig finden, mit Kindern einkaufen zu gehen? „Mama, lass mich die
Einkäufe tragen!“ „Mario, die sind doch zu schwer!“ „Nein, gib sie mir
alle!“ Ich stopfe noch mehr Milchtüten in seinen Rucksack. Die schwere
Einkaufstasche schneidet rote Ränder in seinen Unterarm. „Das macht
nichts, ich bin doch stark!“ Ich warte eigentlich seit einer Stunde,
wann er endlich die Katze aus dem Sack lässt. Dann ist es endlich
soweit: „Und, darf ich jetzt Tom und Jerry auf Papas I-Pad schauen? Ganz
lang?“