Unser letzter Ausflug mit dem Auto war ja doch etwas stressig und jetzt ist auch mein PBB (Personal Bildschirm-Berater, s. http://mamacitaskinder.blogspot.de/2015/02/technik.html)
nicht verfügbar, da derzeit im Oma-und-Opa-Camp. Nachdem wir also erst
mal PEST durchprobiert hatten (Fahrt im Auto), nehmen wir jetzt mal
CHOLERA, um uns fortzubewegen, also die Öffentlichen Verkehrsmittel.
Herrlich wird das! Es werden einem keine lästigen Ortskenntnisse
abverlangt, kein Verkehr, kein Stau, keine Parkplatzsuche.
Meine
Begeisterung erhält am U-Bahn-Schacht einen ersten Dämpfer. Rolltreppe
defekt. Ich nehme Felicitas unter den rechten Arm, den Buggy ziehe ich mit
der linken Hand – an dessen anderen Ende hängt Timmy, der dafür sorgen
muss, dass der Wagen nicht kippt. Zwei junge Männer beobachten
interessiert, was ich da mache. 97 Stufen lang. Puuh. Ich stopfe Felicitas
wieder in den Fußsack des Buggys hinein, was ihr allerdings überhaupt
nicht gefällt, sie versucht herauszukrabbeln, während ich sie wieder
zurückstopfe. Stopf! Stopf! Stopf! Ich bearbeite meine Gänseleber,
während Timmy auf dem Bahnsteig herumhüpft. Ich grapsche nach Timmy Hand
(publikumswirksam: AUA! MAMA! DU HAST MIR WEHGETAN!!!). Also jetzt:
Stopf! Grapsch! Aua! Stopf! Grapsch! Aua! Ja, mir fällt ein, ein nicht
zu vernachlässigender Vorteil des Autos ist, dass die Kinder GEFESSELT,
pardon, angeschnallt sind.
Rein in die U-Bahn. Die meisten
Fahrgäste machen die klassische Entspannungsübung: dahocken, jegliche
Lebensenergie aus der grauen Aura rauspusten, Mundwinkel möglichst weit
nach unten ziehen! Wir nicht. Wir lachen, schäkern, kringeln uns um die
Haltestangen. Mundwinkel gehen bei den anderen noch ein Stück nach
unten. Zieht mich irgendwie ein bisschen runter, aber nach fünf
Stationen geht’s ja schon wieder raus aus der U-Bahn und ich freue mich
auf meine nächste Fitness-Übung: Wir müssen umsteigen. Komplett
umsteigen, einmal Treppe rauf und runter und auf den nächsten Bahnsteig.
Wenn ich jetzt einen Aufzug suche, werden wir die U-Bahn auf jeden Fall
verpassen, aber es gibt ja die Rolltreppe … defekt. Also same
procedure. Felicitas unter den Arm, Buggy hochtragen, Timmy hängt unten dran.
Latsch, latsch, latsch, Rolltreppe … könnten wir runterfahren. Wir
warten, bis alle hochgefahren sind, damit die Rolltreppe die Richtung
wechseln kann. Das dauert sehr lange, bis sämtliche schwer körperlich
beeinträchtigten Mittzwanziger hochtransportiert worden sind. So. Jetzt
ist die U-Bahn auch wirklich weg. (Merke: Das Rolltreppen-Programm ist unter
Zeitersparnis-Aspekten eher zu vernachlässigen!) Zehn Minuten am
Bahnsteig warten. Timmy erkundigt sich sehr interessiert danach, ob / wie
man auf die Gleise klettern kann. Ist man dann auch wirklich tot, wenn
einen die U-Bahn überfährt? Oh Mann. Ich klammere mich an seiner Hand
fest. Ist da etwa ein Süßigkeiten-Automat? Der war noch nie defekt. Ich
laufe unauffällig diddeldididdeldo ein Stück weiter. Leicht beunruhigt
stelle ich fest, dass kein Gequengel nach Süßigkeiten kommt. Denn: Timmy
erklimmt gerade die Wartesitze und balanciert auf dem Zwischenraum in
der Mitte. Felicitas will auch raus. Stopf! Kreisch! Stopf! Kreisch! Endlich
kommt die U-Bahn und gleich sind wir am Ziel! Vielleicht sollten wir
jetzt doch mal den Aufzug nach oben nehmen? Leider liegt der Aufzug
genau in der falschen Richtung. Ach egal, wir machen wieder das
Rolltreppen-Buggy-Ding, auf einmal mehr oder weniger kommt es jetzt auch
nicht mehr an!
Moral von der Geschicht‘: Verlass dein Haus doch lieber nicht!
Ob Höllenzug oder Fahrmaschine: Wärst du halt daheim geblieben.
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