Freitag, 14. August 2015

Eigentlich muss er her – der Artikel zum Thema Badesee



Das Thermometer steigt! Das Wochenende kommt mit Hitzerekorden! Jetzt ist Badeseesaison! Die Kinder sind jetzt ja schon größer, wir sind routinierter! Wir verzichten auf die selbstaufstellende, aber nicht selbstwiederzusammenfaltende Strandmuschel, haben aber dafür eine ungemein praktische 1 Quadratmeter große Tasche, in die unsere ganzen Badesachen – ja, sogar Felicitas' 5 Strandoutfits, die sie unbedingt braucht - samt 5 Handtüchern und 1 Familienhandtuch hineinpassen, sowie eine Kühlbox.

Ok, der erste Moment ist ein Schock. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Drei Kinder rennen umgehend in drei verschiedene Richtungen davon und entern das Wasser. Hilfe! Selbstverständlich werde ich KEINE ruhige Minute haben! Grundregel Nummer Eins: Verdrängung ist das halbe Mütterglück. Der Schock der Wiederkehr ist allerdings groß à la „Wie konnte ich nur vergessen, dass ein Säugling nachts plärrt und einen NIE in Ruhe lässt?“ (Bei Kind 2 und 3 immer wieder eine totale Überraschung für mich!).

Also: Wie konnte ich nur vergessen, dass ich am See die ganze Zeit dasitzen werde und schauen, dass hier keiner verlorengeht? Wozu habe ich den ganzen Unterhaltungsmist wie Zeitungen und Häkelsachen dabei? WOZU?

Doch Rettung naht: Während Deutsche uns ja im Allgemeinen eher weiträumig meiden, kennen Spanier an sich ja diesen Igitt-Kinder-Impuls nicht und stürzen sich quasi umgehend auf meinen Mann, um mit ihm im heimischen Idiom zu parlieren, OBWOHL drei exaltierte Kinder um ihn herumhoppeln. Stört diese Menschen gar nicht! Sie erkennen auch relativ schnell und gelehrig, dass sie diesem sympathischen Mann Bier und diesen liebreizenden Kindern Eis geben müssen.

Ich bin wunschlos glücklich, denn während diese alle zum Kiosk stampfen: Haha, ich bin hier jetzt ALLEIN, meine Lieben! Tja und wie das Schicksal so will, ist heute mein Glückstag! Timmy hat dort irgendwo Kleingeld gefunden, dass er umgehend wieder investiert: Pommes für alle! D.h. absolute Ruhe im Karton. Also, fünf Minuten, solange sie ihre Pommes mampfen.

Die Kinder wollen dann zum Spielplatz. Oh ja, gute Idee! Ich nehme eine Zeitung mit und breite sie gemütlich aus… und wieder zusammen, denn: HEEEEULLLLL! Timmy holt sich dort eine minimale Kleinstwunde am Fuß und greint. Sehr laut.  An der Melodie der Sirene ich, dass das hier KEIN Fall für den Notarzt ist, aber die Lautstärke… mein lieber Scholli! Timmy humpelt gekonnt vom Platz. Jetzt kommt der Mama-Notdienst! Äh, also nicht ich. Eine Mama hat tatsächlich ein Wundertäschchen dabei, schaut sich seinen Fuß an, schmiert eine Zaubersalbe drauf und gibt ihm ein Benjamin-Blümchen-Pflaster (SO EINE TASCHE brauche ich!). Klappt ihr Täschchen zu und gut ist’s. Danke, liebe Rettungsmama! Du bist echt cool!