Montag, 30. Juni 2014

Kinder-Ernährung leicht gemacht

Kinder-Ernährung leicht gemacht
Neulich habe ich einen Artikel gesehen, in dem ein Blog über Kinder-Ernährung vorgestellt wurde. Wunderbar appetitliche Fotos von Spinatgnocchi, Süßkartoffel-Pommes etc. pp. Sehr sehr schön. Noch schöner wäre es natürlich, wenn die jemand für mich machen würde, denn leider muss ich immer wieder feststellen, dass meine Kinder von mir verarbeiteten Lebensmitteln nicht wirklich offen gegenüberstehen. Salat wird erst mal abgescannt: „Sind da Haare (=frische Kräuter, die ich liebevoll auf dem Balkon selbst ziehe) drin?“ Das wage ich selbstverständlich nicht! – Misstrauisches Herumstochern: „Was ist das?“ Ein würfelförmiges helles Stück wird aufgespießt und hervorgefischt. Nein, Mario, kein kleingeschnittene Schnecke, auch kein Säuglingsfinger, sondern das exotische Gemüse GURKE! Hallo! „Kannst Du den Salat noch ERFRISCHEN, so wie Oma das immer macht, dann esse ich ihn.“ (Kann ich ehrlich gesagt nicht.) „Ok (Seufz). Dann gib mir halt Salz.“ Timmy isst sicherheitshalber ohnehin nur aufgeschnittenes Gemüse, das genau erkennbar ist, damit ich ihm nicht etwa heimlich von mir nachts sezierte außerirdische Lebensformen unterjuble.
Jedes Mal wenn ich den Speiseplan im Kindergarten sehe – wo das Essen übrigens ganz köstlich sei! –, treibt es mir fast die Tränen in die Augen. „Dinkel-Spaghetti mit Gemüse-Bolognese.“ Das hieße zu Hause wahrscheinlich „Dreckige Nudeln mit Kotze“. Also (wie gefühlt jeden Tag) doch wieder weiße Spaghetti mit Ketchup, bzw. an besonders experimentierfreudigen Tagen mit einer pürierten Dose Tomaten. Ein besonderer Triumph fand daher neulich am Spielplatz statt: Ein Papa ist dort mit seiner Tochter, die NIEMALS und NIE Bananen esse. „Liebe Kleine, möchtest Du von einer ganz fremden Frau eine Banane?“ „JAAA!“
Sind das jetzt besonders verwöhnte Blagen, denen ihre übervorsichtigen Eltern keine Regeln setzen und jeden noch so affigen Wunsch von den Augen ablesen? In unserem Fall: Nein, eigentlich passt alles, sie sind weder zu dick noch zu dünn, essen genug Obst und Gemüse, wenig Süßigkeiten, wer das Essen von Mama nicht will, isst ein Butterbrot oder einen Apfel. Ja, danke der Nachfrage, hier werden viele Butterbrote und Äpfel verzehrt. Man isst mit Leidenschaft ein paar Standardgerichte wie Kartoffel mit Spinat, Spaghetti mit Tomatensoße, Pommes Frites, Fischstäbchen, Pfannkuchen und ähnliche Haute Cousine. Mit großer Mühe haben wir – was auf sehr wackeligen Füßen steht – die Kinder dazu gebracht, auch Bohnen mit Reis zu essen, den berühmten mittelamerikanischen gallo pinto. Zur Erklärung: In Mittelamerika kann man Bohnen früh, mittags und abends essen, und zwar jeden Tag. Jeder liebt Bohnen, das muss so sein und ist ein Naturgesetz. Man scheut sich nicht, den Koffer auf der Heimreise mit mehreren Kilo Bohnen zu füllen, um dann mit liebevollem Stolz in einem Tonfall zu verkünden, als handele sich um kostbare Rohdiamanten: „Traje frijoles!“ (Ich habe Bohnen mitgebracht!). Nur ein sehr guter Freund, der sich langjährig bewährt und einem beispielsweise eine Niere gespendet hat, würde etwas davon abbekommen. Ein bohnentechnische Laie, wie der gemeine Deutsche es ist, könnte jetzt sagen: Hier gibt es doch auch Bohnen zu kaufen! Ja, schon, aber das sind doch nicht die RICHTIGEN (qualvolles Aufstöhnen angesichts von so viel Ignoranz)!
Bei so einer identitätsstiftenden Angelegenheit müssen die Kinder mitziehen, haben wir beschlossen. Also gleich nachdem der erste Möhrenbrei durch war, gab’s pürierte Böhnchen (der deutsche Ernährungsberater für Säuglinge schreit jetzt auf: Das bläht doch so furchtbar! – Dazu kann ich nach drei Kindern selbstbewusst antworten: Bei Dir vielleicht!). Anschließend tägliche Gehirnwäsche, dass ausschließlich Bohnen für die nötige Muskelkraft sorgen, sonst würde man vor Schwäche schlichtweg krepieren. – Gut, wenn die Alten so ein Bohei drum machen, verdrücken wir halt mal ab und zu ein Böhnchen. Das muss ja wohl reichen.
Ich muss sagen, ich habe durchaus ambitioniert angefangen, da ich ja auch gern koche. Gläschenkost fand ich ungut, daher habe ich kleine Portiönchen Gemüse püriert. Anfangs lief das auch alles richtig gut. Die Kinder probierten und aßen einfach alles! Höhö, geht doch! Die Kinder müssen eben nur an das Richtige herangeführt werden! Nicht immer gleich die Industrienahrung und überzuckertes Zeug reinschieben, gell ... Tja, dann entwickelte sich ein Grundproblem, das man gemeinhin „eigener Wille“ nennt.
Mein erster Misserfolg waren selbst gemachte Falafel. Falafel: Kichererbsen in einem gut sortierten Supermarkt oder beim Türken kaufen und zwei Tage lang in Wasser keimen lassen, dann die Kichererbsen sehr lange kochen, dann nur noch mit verschiedenen Zutaten mischen, das Ganze durchpürieren und in der Pfanne braten. Geht ja ganz fix, oder? Mario (damals zwei) hat dann sogar einen ganzen halben Teelöffel davon verspeist!!!! Dann war der Mund zu. Und mein Mann und ich mussten danach sehr, sehr viele Kichererbsen essen.
Was ist die Moral von der Geschicht? Also, Punkt 1: Wir machen keine Falafel mehr. Punkt 2: Wir Eltern essen weiterhin mit großer Freude unseren unerfrischten Haar-Salat mit Säuglingsfingern und pürierten Außerirdischen, sondern pädagogische Top-Sprüche ab wie „Die Kinder in Afrika haben gar nichts zu essen und würden froh sein, so tolle Bohnen zu bekommen!“ und fügen uns in unser Schicksal, dass unsere kulinarischen Ambitionen – Spinatgnocchi! Haha! Guter Witz! – nicht gewürdigt werden. Aber einen Vorteil gibt es: „Timmy, ich hab Hunger, schmier mir bitte ein Butterbrot! Und wasch mal gleich die Äpfel!“ Läuft wie geschmiert!

Samstag, 28. Juni 2014

Depressing Germany II: Achtung! Bissige graue Panther entlaufen!

Eigentlich mag ich ja Omas und Opas. Oma und Opa meiner Kinder retten mir zum Beispiel das Leben! Oma kommt in regelmäßigen Abständen angereist, und wienert und putzt mit einer Energie, die sie vermutlich ins Guinness-Buch der Rekorde katapultieren würde. Das Bootcamp-Intensiv-Outdoortraining meines Vaters mit anschließendem Petterson-und-Findus-Powerlesen bringt die Zwerge immerhin ca. 13,5 Minuten früher zum Schlafen. Mein Ältester findet nichts schöner, als seine gesamten Schulferien bei Oma und Opa zu verbringen, die ihm liebevoll jeden Wunsch von den Augen ablesen, so dass er uns stets verkündet, er würde für immer bei Oma und Opa bleiben und auch nie mehr in die Schule gehen…
Aber jetzt geht es mal um ein anderes Thema: Ist es Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass kaum jemand das schlechte Benehmen so einiger SeniorInnen zu tadeln wagt? Schon gar nicht öffentlich? Und warum eigentlich nicht? Zum Thema Benehmen und die Erziehung von Kindern gibt ja jeder gern mal seinen Senf dazu, eine Tornadowalze an gefragten und ungefragten Ratgebern rollt über die lieben Eltern hinweg: Warum weint das Kind? Hat es zu wenig/zu viel an, ist es müde, bekommt es viel/zu wenig Essen, zu viel/zu wenig Regeln etc. Aber was ist mit den garstigen Omas und Opas? Dürfen die sich eigentlich aufführen, wie sie wollen? Gibt es ab 70+ einen Freifahrtschein, friedliche Menschen anzufallen?
Typisches Beispiel: Wir sind an einem See mit etwas Publikumsaufkommen. Die Kinder schauen sich am Ufer Enten an. Timmy wirft kleine Stöckchen ins Wasser, Felicitas ist entzückt. Alles easy. Eine Seniorin postiert sich hilfspolizistenmäßig daneben und beginnt bitterböse vor sich hin zu schimpfen, als ein Stock einen Meter neben einer (sich mittlerweile in psychologischer Betreuung befindlichen) Ente ins Wasser fällt. „Haben Sie ein Problem?“, frage ich sie. Wildes Gezeter über meine missratene Brut und mangelnde Erziehung. Ich wünsche mir jetzt mein T-Shirt mit dem Aufdruck: Achtung, ich haue auch böse Omas. Oder schlimmer noch: Die Alte soll sich mal einen Tag lang um meine Kinder kümmern!
Oder neulich auf dem Parkplatz eines großen Möbelgeschäfts: Ein Auto fährt weg und wir parken ein. Ein anderes Auto ungefähr 100 Meter vorn schaltet daraufhin plötzlich den Rückwärtsgang ein und hupt wie verrückt. Angesichts der Fülle an leeren Parkplätzen denken wir uns nichts dabei. Wir laden die Kinder aus und laufen weiter in Richtung Eingang. Plötzlich fällt von hinten eine Alte über uns her, die aus dem anderen Auto. Wie unverschämt wir seien, so eine Frechheit, ihr den Parkplatz wegzunehmen, was für eine Gemeinheit. - Äh Entschuldigung, was ist los, Sie stehen doch schon auf einem Parkplatz (fünf Meter weiter)??? - Seien Sie leise, ziehen Sie Leine, hören Sie auf, zetert es immer weiter. … Ich muss schauen, dass mir die Kinder nicht vor ein Auto laufen und kann mich leider nicht mehr mit ihr beschäftigen. Zeter, zeter, zeter aus dem Off.
Der Klassiker schlichthin ist allerdings: Kind läuft auf dem Gehweg oder fährt friedlich im menschenleeren Wald auf dem Fahrrad vor sich hin, ein RR (rüstiger Rentner) in windschnittigem Radel-Extrem-Outfit kommt urplötzlich mit gefühlten 100 km/h von hinten, natürlich ohne zu klingeln, angebrettert, und flippt total aus, weil das Kind hinten keine Augen hat und ihm demnach auch nicht devot ausweicht. Rücksicht? Benehmen? Moment mal!
Herumkrakeelende und Bierflaschen/Alcopops schwingende Youngsters, „auf der Wiese herumliechende Necher“ (den Spruch habe ich neulich bei einer RR aufgeschnappt), gestresste Möbelpacker, denen wir im Weg stehen, sie alle lächeln uns freundlich zu - die einzige echte Gefahrenquelle sind die RRs, also was bitte ist hier los???
Wir sehen uns wieder mal in anderen Ländern um. Leider muss ich sagen, dass die fortschrittlichen skandinavischen Länder hier nicht wirklich Punkte sammeln können. Da man in Finnland zum Beispiel mit Fremden nur im absoluten Notfall spricht, braucht man sich mit Gemecker immerhin nicht groß herumzuschlagen. Lautstärken oberhalb des Flüstertons sind allerdings nur nach Genuss eines Liters „Finlandia“-Wodka extrastark tolerabel. Die diskreten Gesten im Hintergrund (ohne dass die Eltern es sehen sollen, haha), wird die landesweite Flüsterpost durch mittelmäßiges Herumplärren von Kindern gestört, sprechen allerdings für sich: Ohren-Zuhalten oder schlichtes Hals-Umdrehen. Ich weiß, dass meine finnische Mutter mir jetzt umgehend sehr streng zuflüstern würde, das stimme doch überhaupt nicht . Also, alles reine Fantasie meinerseits!
Der lateinamerikanische Senior an sich erfreut hingegen doch durch Wohlverhalten. Wir wissen durchaus: Die sind auch nicht von schlechten Eltern – im Haus der Großtante meines Mannes hängt immer noch eine Peitsche mit starken Verschleißspuren an der Wand, zur Warnung an ihre acht mittlerweile längst erwachsenen Kinder. Doch anscheinend hat man sich so im Laufe seines Lebens bereits abreagiert und begnügt sich jetzt damit, milde im Innenhof des Hauses zu thronen. Zwar gibt es da ab 95+ auch ein paar Aussetzer, aber eher so, dass die 97-jährige Tante Soundso, kurz nachdem ich die Zimmertür abgeschlossen und mich hingelegt habe, plötzlich im Zimmer epiphaniert (sie hat die Terrassentür durch geschickte Manipulation geöffnet und ist hineingestiegen), mich aufweckt und fragt, ob ich jetzt nichts essen will. Allgemein klappt’s zwischen den Generationen erstaunlich gut. Ein 20-jähriger Deutscher würde zum Beispiel sich denken: „Ich muss meinen 50-jährigen Onkel herumfahren, ich häng mich besser gleich auf!“ Ein 20-jähriger Latino: „Ich darf mit meinem 50-jährigen Onkel herumfahren! Yeah!!“
Daran müssen wir wohl hierzulande noch ein wenig arbeiten. Aber eine RR hat immerhin das geschafft, was ich nicht für möglich gehalten habe: Manchmal muss ich doch mit Kindern einkaufen gehen, was ich im Allgemeinen zu vermeiden versuche (Es geht interessanterweise nicht darum, dass einer auf dem Boden läge und schreiend nach Süßigkeiten verlangte. Nein, neben mir rauscht dann beispielsweise ein Tornado vorbei, der aus einem wie ein Ventilator rotierenden Timmy besteht, der jede einzelne Ware abküsst (warum?), Mario, der ihn ständig von hinten packt, um ihn daran zu hindern (Kreisch! Prügel! Kreisch), und Felicitas, die vor Vergnügen quiekt und einen Schuh schwingt; ich merke, wir teilen die Menge der Einkäufer wie Moses das Rote Meer, alle weichen panisch zurück.) Im Normalfall sieht das an der Kasse dann so aus: Der Kinderwagen, der zum Transport von Kindern und Lebensmitteln dient, ist berstend voll, meine Tochter bricht gerade aus, mein Sohn Nummer eins schwärmt aus und sammelt sie ein, Sohn 2 ist irgendwo verschwunden, aber wahrscheinlich lokalisierbar. Ich habe die Milch vergessen und hoffe, dass 1 oder 2 rechtzeitig erscheinen, um sie nochmal loszuschicken. Felicitas, frisch eingefangen, lässt die Sirene ertönen und versucht, das Dach des Kinderwagens zu erklimmen, ich muss sie festhalten, gleichzeitig den Wagen weiterschieben, die Waren mit der anderen Hand aus dem Kinderwagenkorb fischen und aufs Band legen. Sieht meist recht lustig aus, wie mein Hinterteil nach oben zeigt mit Felicitas als gewundener Schlange außenherum, während oben ein Glas saurer Gurken zappelt. In diesem Moment kommt garantiert irgendeine Person, die zu meinem Hinterteil sagt: „Oh, ich hab’s so eilig, lassen Sie mich bitte vor!“ Meine Höflichkeit verbietet es mir meist, dies abzulehnen, und so stöhne ich von unten herauf: „Grmpf!“. Aber neulich an der Kasse war ich noch gar nicht mal so im Stress, Timmy hatte seine extrem brave Phase, nur Felicitas heulte und ich stapelte Kartons und Lebensmittel von einer Hand in die andere und vom Boden wieder auf, da ließ mich eine RR vor. Wie nett ist das denn! Ist mir ja noch nie passiert! Danke, Oma! Und ansonsten ein bisschen weniger Gemecker, dann haben wir Euch auch alle wieder lieb!

Sonntag, 22. Juni 2014

Endlich werden die Tage wieder kürzer! Oder: 7 verdammte Jahre: So lernt Ihr Kind perfekt schlafen (haha)

Jede(r) kennt den Mythos aus dem Bekanntenkreis: Das Baby, das mit drei Monaten durchschläft. Das Kleinkind, das von 8 bis 8 schläft und zusätzlich einen dreistündigen Mittagsschlaf hält. Das Kindergartenkind, das sich mittags hinlegen muss, um dann ab 19 Uhr friedlich zu schlummern, während Mama und Papa gemeinsam Quality-Time haben. Das Schulkind, das um 19.30 Uhr erschöpft von der täglichen Hausaufgaben-Fron zusammenbricht.
Ich: 3 Versuche, 3 Mal mit Pauken und Trompeten gescheitert. So begann es. Sohn Nr. 1: Schlief quasi nie. Habe vage Erinnerungen an Visionen, über dem Bett, in dem ich nie schlief, vor lauter Schlafmangel und Erschöpfung zu schweben. Baby schrie im 30-Minuten-Takt. Zum Kinderarzt gegangen: Baby schläft nicht. Ist es etwa krank? Nein, das gehört so.
Nach eineinhalb Jahren machte ich einen Versuch mit dem bekannten Superratgeber: Jedes Kind kann schlafen lernen (Baby schreien lassen, immer wieder reingehen, beruhigen, weggehen, beruhigen etc.). Ergebnis: Baby schrie von nun an nicht mehr im 30-Minuten-Takt, sondern ununterbrochen. Buch weggeschmissen, Baby ins Mamabett geholt, Baby schlief.
In der Kinderkrippe wurde das Baby 1 dann an – angeblich - pädagogisch wertvollen Mittagsschlaf gewöhnt (bzw. Mittagspause der Erzieherinnen). Ergebnis: Schlief ab jetzt erst um Mitternacht. Da Baby 2 zu diesem Zeitpunkt gerade auf die Welt gekommen war, war das ein bisschen ungünstig, da es gerade dann aufwachte, wenn Kind 1 endlich schlief. Böse Streitgespräche deswegen mit Krippenleiterin. Kind 1 verbrachte ab jetzt die Mittagspause im Büro der Leiterin und sah Bücher an. Schlafenszeit sank (!) auf 22 Uhr.
Endlich Kindergarten. Sofort Mittagsschlaf streichen lassen. Kind 1, damals 3 Jahre alt, schlief eine Woche lang um 20 Uhr ein. Juhu! Dann war die Woche vorbei.
Ist nie wieder vorgekommen.
Das Schlafverhalten von Timmy (Baby 2) war anfangs vortrefflich. Da ich das Phänomen „schlafendes Baby“ nicht wirklich kannte, wandte ich mich alarmiert an die Hebamme. Was ist da los? Ist das Baby etwa krank? – Nein, das gehört so. Ach so!
Bei Baby 3 war ich dann auch auf nächtlichen Schlaf eingestellt. Nun ja. Nur dreimal Wecken pro Nacht ist für ein Neugeborenes ganz gut – aber das sollte sich ja irgendwann bessern (fragt sich nur wann – weiß ich leider auch nicht). Und: Kind 1 (nie müde) hält müdes Kind 2 vom Schlafen ab, bis es wieder putzmunter ist und sie liebevoll verknäult zur abendlichen Prügelei antreten. Bald erschallt lautes Geheule. Kind 3, mit zwei Jahren mittlerweile alt genug, um daran Freude zu finden, denkt im Traum nicht mehr daran, auch mal zu einer normalen Kleinkind-Zeit einzuschlafen.
Schlafenszeit von 22 Uhr und später wird von uns als intolerabel eingestuft. Wir sind genervt. Haben wir nicht alles versucht? Seit sieben Jahren beknackte Schlafrituale. Vorlesen bis zum Abwinken (meinerseits natürlich). Lange hypnotische Gespräche darüber, welche Körperteile bereits müde seien (eigentlich nur die von Mama und Papa). Kinder dürfen nach Kiga/Schule nicht nach Hause, sondern werden sofort abgefangen und zum Spielplatz gebracht. Müde? Nein. Fernsehverbot verhängt. Riesenbelohnungen in Aussicht gestellt. Unter bösen Drohungen ins Zimmer verbannt. Ohne Erfolg. Ich frage ich mich: Warum sind eigentlich alle gegen ein wenig harte Kinderarbeit? Bergwerk? T-Shirts nähen? An der Nacht-Tanke kassieren? Was ist daran eigentlich so schlimm?
Doch, es gibt sie ab und zu, die Lichtblicke. Anscheinend übermannte meinen Ältesten in der Schule endlich die nötige Bettschwere – seien wir ehrlich, wir können das verstehen: warmes Zimmer, pädagogisch wertvolles Gebrabbel im Hintergrund, wer soll da nicht müde werden? Aber so ging das ja nicht. Kind sollte munter sein, um zu lernen. Kind war sogar einsichtig und versuchte, um 20 Uhr ins Bett zu gehen. Wir betonen „versuchte“. Wir kennen es bereits, es klappte eine Woche lang.
Und wenn die Tage immer länger werden, legen die Guten immer noch eins drauf und stehen dafür ein wenig früher auf, juchei! Summer feeling! Von Juni bis August würde ich am liebsten in ein in einer dunklen Erdhöhle gelegenes Sanatorium ziehen.
Alle handelsüblichen Tricks und Tipps unterhalb von Valium sind durchprobiert. Wir geben nicht auf. Diesmal haben wir uns was wieder etwas Neues ausgedacht: Wir haben uns mit der FIFA in Verbindung gesetzt und erreicht, dass das WM-Spiel Deutschland gegen Ghana am Samstag um 21.oo Uhr stattfindet (ums Kleingeld würde sich dann Uli Hoeneß kümmern). Der Plan war so: Wenn keiner die Kinder ins Bett pfeift, werden sie Fußball schauen, und am Sonntag, also bevor am Montag die Schule wieder losgeht, müde sein und früher ins Bett gehen. Nett, oder? Teil 1 klappte super: Wir schleppten uns vor den Fernseher, die drei Zwerge grölten begeistert „Mario Götze“ und verlangten nach Getränken und Chips. Selbst Felicitas mutierte zum Fußballgroupie und jubelte laut „Gol!“ „Tooool!“. So ein kleiner Teil von mir hatte gehofft, dass wenigstens einer während des laaangen Spiels und den laaangen Kommentaren einnickt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt. Unter großen Protesten aus drei Kehlen –„hey, das ist noch nicht vorbei!!! Da kommt noch was!“ - schalten wir mit letzter Kraft um 23.oo Uhr den Fernseher aus.
Am nächsten Tag zeitiges Wecken, Outdoortraining, nachmittags eine zwölf Kilometer weite Radtour mit anschließendem Spielplatzaufenthalt. … Tja, was soll ich sagen: Wo war noch mal mein Erdloch?

Samstag, 14. Juni 2014

Kinder – Was man vorher auf keinen Fall wissen sollte …. Zu Risiken und Nebenwirkungen

  1. Schlaf, Kindlein, schlaf…. Für Mütter sehr lustig sind Bemerkungen wie „Ich habe die letzte Nacht so schlecht geschlafen…“ – Die Nächte, die ich in den letzten sieben Jahren durchgeschlafen habe, sind im Kalender rot angekreuzt und das sind …. Moment mal… ach so ja, keine!
  2. Der totale Verlust jeglicher Privatsphäre! Die Toilette zum Beispiel war einstmals ein streng abgeschlossener Bereich. Mit steigendem Kindersegen steigt auch die Anzahl der Kronzeugen, die sich gegen die Kloschüssel schmeißen, an meiner Unterhose ziehen, die Klorolle mitnehmen und bis aufs Mark entrollen, „Bist Du endlich fertig? Ich muss pieseln!“ quäken. Gerne auch mit Kommentaren à la „Du hast ja gar keinen Penis!“ (echt? Ist mir noch gar nicht aufgefallen!), „Wieso hast Du keinen Penis? Hat den jemand abgeschnitten?“, „Kannst Du trotzdem pieseln?“, oder großzügigen Angeboten wie „Wenn Du kacken willst, geh ich raus“ usw. Mit steigendem Alter verlagert sich der Themenkomplex Privatsphäre eher in Richtung: „Mama, ich habe alle Deine Geheimverstecke durchsucht, aber den Nintendo nicht gefunden! Jemand muss ihn geklaut haben!“
  3. Stichwort Pest und Cholera: Die Schilder, die einen morgens an der Kinderkrippen-/Kindergartentür begrüßen, erinnern an ein mittelalterliches göttliches Strafgericht. Heute haben wir im Angebot: Ansteckung mit Scharlach/Noro-Virus/Streptokokken/Ringelröteln/Windpocken/Mund-Hand-Fuß-Krankheit/Läusen etc. pp. Selbstverständlich verwandelt man innerhalb von kürzester Zeit sich von einem einstmals kerngesunden Menschen in ein wochenlang vor sich dämmerndes Wrack. Das Kind allerdings hat sich innerhalb von einer Stunde von seinen 40 Grad Fieber erholt und springt fröhlich auf einem scheintoten Menschen herum, und im Bad wartet ein Riesengespenst bestehend aus ungewaschenen Bettlaken mit Magen-Darm-Stilleben auf weitere Bearbeitung. Aber hier gibt es Hoffnung: Bereits nach einigen Jahren hat sich das Immunsystem soweit angepasst, dass man fröhlich pfeifend durch den Schilderwald geht (äh Moment mal, ich glaube, mir ist doch ein bisschen schlecht). Klar ist auch, dass sämtliche irgendwie behandlungsbedürftig erscheinenden Krankheiten AUSSCHLIESSLICH von Freitag 15 Uhr bis Montag 6 Uhr eintreten, an denen kein normaler Kinderarzt zu erreichen ist, bevorzugt an mehreren aufeinander folgenden Feiertagen wie Weihnachten. Was haben wir schöne Stunden in der Notaufnahme verbracht! Mein persönliches Highlight möchte ich Euch nicht vorenthalten: wenige Tage nach Felicitas' Geburt per Kaiserschnitt dachte ich mir, ich bin ja topfit, ich geh jetzt mal mit Felicitas den Timmy aus der Krippe abholen. Komisch, da steht ein Krankenwagen vor der Tür, was wollen denn die? Kurz Zeit darauf bugsierte ich den Kinderwagen genau dort hinein, während Timmy mit einem imposanten weißen Turban auf dem Kopf von zwei Sanitätern hineintransportiert wurde. Unfall in der Kinderkrippe, Riesenplatzwunde, die dann genäht werden musste. Das Schlechte daran: Damit war Timmy nicht einverstanden. Das Gute: Wegen des absolut ohrenbetäubenden Geschreis des damals Dreijährigen war das Geplärr von Felicitas (absolutely not amused) praktisch nicht zu hören!
  4. Man ist nicht stinksauer, wenn man am Wochenende um 7 Uhr Früh angerufen wird. Warum auch? Man ist ja bereits seit mehreren Stunden auf den Beinen!
  5. Die Wortkombination „mal schnell“ kann man komplett aus dem Vokabular streichen. Mal schnell auf die Post? Ja klar. Windel und Feuchttücher habe ich stets in meinem robusten Riesen-Rucksack (statt fein gewirktem Handtäschchen) dabei, jetzt muss ich ja nur noch drei Kinder davon überzeugen, mich zu begleiten. Felicitas
  6. ist mit Feuereifer dabei, leider hat sie schon wieder die Windeln voll. Also erst mal Boxenstopp. Die Hose, die sie vorher anhatte, gefällt nicht mehr. Die andere, die ich ihr anbiete, auch nicht. Ebensowenig die witterungsangepassten Gummistiefel. Sie möchte ausschließlich Sandalen. Die Jungs haben überhaupt gar keinen Bock. Mario schiebt zwar glücklicherweise Panik, allein zu bleiben, allerdings HEUTE NICHT, ebenso wenig wie sein grundsätzlich unpanischer Bruder, der ja auch gern mal allein auf die Walz geht. Man möchte außerdem mit dem Fahrrad bzw. Roller fahren. Dazu bräuchte man jetzt aber auch den passenden Helm, den man erst mal finden müsste. Außerdem ist die Jacke verschollen. Hatten wir nicht mal Kinder-Regenschirme? Nein, man lehnt Regenschirme grundsätzlich ab. Doch halt - Felicitas schreit: „Schilm! Schilm!“ Sie soll aber auf gar keinen Fall einen Schirm bekommen (Warum habe ich dieses Wort erwähnt??? Ich könnte mich ohrfeigen!), da sie ihn sofort in seine atomaren Bestandteile zerlegen wird! Äh, leider gießt es jetzt wie aus Kannen. Ich müsste Felicitas eigentlich in den Kinderwagen setzen und den Regenschutz aus Plastik darüberziehen, was sie hasst wie die Pest, d.h. sie wird tropfnass werden, sich erkälten, dann kann ich wieder nachts Wache schieben, also noch mehr als sonst… äh, war das mit der Post eigentlich so eilig…
  7. Stichwort „Drei Anarchisten und ihr verrückter Sklave“, also Hausarbeit: kein Problem mit drei Kindern … wenn man eine Haushälterin hat, die 24 Stunden lang im Dienst ist. Das klappt zum Beispiel, wenn mich meine Mutter besucht, die dann nach drei Tagen theoretisch reif für eine dreiwöchige Kur ist oder sich mit irgendwelchen Monster-Viren/Bakterien aus der Kategorie Pest und Cholera angesteckt hat. Ansonsten materialisieren sich STÜNDLICH die unglaublichsten Dinge, wie zum Beispiel 312 gefaltete Papierflieger, 542 Legosteine, 3 halbleere Joghurtbecher mit durchstochenem Deckel, Mitteilungen der Lehrerin, die ich vor drei Monaten hätte lesen sollen, versteinerte Schokospucke, 1 verfaulte Nektarine (ich habe gar keine Nektarinen gekauft!), 1 5-Euro-Schein, 5 verschiedene angegammelte Socken sowie 6 (!) Schuhe ohne Partner, 1 vollgepieselte Unterhose. Bei besonderen Aktionen wie z.B. WUTANFALL! KREISCH! WENN IHR JETZT NICHT SOFORT DIE LEGOSTEINE EINSAMMELT, PASSIERT WAS!, kommt es dann zu exquisiteren Fundstücken: „Ich kann die Legosteine nicht einsammeln, hier stinkt es so!“ Nach ausführlicher Fokussierung des Epizentrums finden wir unter dem Bett eine mumifizierte Pipiwindel, die JEMAND unter das Bett gekickt hat, obwohl das STRENG verboten ist! VERBOTEN!!!! Verdammt nochmal! Der verrückte Sklave erleidet einen leichten Kurzschluss, bevor er die Windel wegwirft, die Legosteine in ein noch geheimeres Geheimversteck deponiert und sich in seine Zelle einsperrt.
  8. Freizeit, gemeinsame Aktivitäten mit Freunden! Ach ja, da war noch was. Ein organisatorischer Kraftakt, der eigentlich nur bei Zusammentreffen äußerst günstiger Umstände gelingt. Tatsächlich waren mein Mann und ich nach wenigen Jahren mal gemeinsam ohne Kinder unterwegs! Dazu ist nur Folgendes nötig: 1. Es gibt tatsächlich noch Freunde, die uns zu irgendwas einladen. 2. Aufgrund einer astrologischen Spezialkonstellation sind meine Eltern als Babysitter vorhanden. 3. Das Ganze findet am Wochenende statt! Und schon kann es nach ca. drei Jahren Wartezeit spontan zu zwei Stunden gemütlichen Beisammenseins auch schon losgehen! Leider sind meine Nerven vom ständigen Mama-Hier, Mama-Da derart aufgeschürft, dass ich die ganze Zeit meinen Mann und alle anderen nerve, dass wir nach Hause müssten, damit meine Eltern nicht durchdrehen, denn dann habe ich ja keinen Babysitter mehr, was ist, wenn Felicitas die ganze Zeit heult, die Jungs irgendein verrücktes Kamikaze-Ritual durchführen etc…. Meine Eltern drehen natürlich nicht durch, Felicitas liegt schlafend im Bettchen, die Jungs sind zwar wach, aber schon in Bettmontur. Das hab ich jetzt versaut! 
  9. Stichwort Nerven: Quietsch, Kreisch, Puff-Puff, Prügel-Prügel… Quietsch, Kreisch, Puff-Puff, Prügel-Prügel… das machen wir jetzt mal 5-6 Stunden lang. Nebenher schmeißen wir die eben aufgeräumten 512 Legosteine herum plus 49 Puzzleteile auf dem Boden, beschmieren heimlich die Stühle mit Butter, stampfen lustig zu netten Weisen wie 478 Mal „Backe backe Kuchen“ auf frischen Erdbeeren, während einer Dino-Roboter (Danke, Opa) lautstark vor sich hinleiert „Ich bin Tyrannosaurus Rex! Ich kann ein Autodach durchbeißen!“ (aber es könnte noch schlimmer sein, die Tochter meiner Nachbarin hat von ihrem Musiklehrer eine POSAUNE geliehen bekommen! Die Schallwelle treibt einem echt die Tränen in die Augen). Timmy ruft: „Warum kriege ich kein Eis?“, Mario hat noch Hausaufgaben zu machen, allerdings weist sein Heft verdächtige feuchte braune Ränder auf. Was zur HÖLLE ist das? Das Ortungskommando scannt mit Superpower-Spezialaugen den Schulranzen. Alarm! Das braune Schleimzeug, das Commander Nina herausschöpft, war eventuell einstmals eine Nektarine (Woher kommen eigentlich diese vielen Sch…leimnektarinen alle her???), jedenfalls steht eine komplette Grundreinigung an. Ebenfalls meiner Tochter, deren Windel kurz mal überläuft. Moment mal, irgendwas steht doch auf dem Herd, das Telefon klingelt…
  10. Unterpunkt zum Stichwort Nerven: Man muss auch leider sagen, dass hinter jedem Kind eine gigantische Bürokratie- und Organisationslawine herrollt. Der Antrag auf Elterngeld ist ungefähr einen halben Zentimeter dick, und diesen mit einem brüllenden Säugling im Arm auszufüllen, ist schon mal die erste Feuerprobe. Das Thema Kinderbetreuung ist auch kein so wirklicher Spaß, und wer sich schon mal mit dem Thema „Gebührenordnung“ von Kindergärten beschäftigt hat, weiß, dass all dies sich vom Wohlfühlfaktor her sehr stark dem Thema Steuererklärung annähert. In unserer geliebten Stadt ist es zudem so, dass man mindestens 1-2 Mal im Jahr, anscheinend zur Überprüfung der Herzgesundheit der Eltern, einen falschen Gebührenbescheid mit Fantasie-Nachforderungen in drei- bis vierstelliger Höhe erhält. Ok, wenn man sich mehrere Stunden ans Telefon setzt und dann dreitausend verschiedene Unterlagen wieder zusammen hat, braucht man die auch nicht zu bezahlen. Ein bisschen Spaß muss sein, gell!
  11. „Ehe und Familie“ / „Ehe oder Familie“? Kinder sind ja bekanntlich die Krönung jeder Liebe …. Danach geht’s steil bergab. Ratgeber empfehlen da: Nehmen Sie sich Zeit für sich als Paar, usw. Aber da sind wir uns einig: Wann zur Hölle sollen wir das denn auch noch machen? Bzw. haben wir das nicht schon zu oft getan (Resultat: die drei Anarchisten)? Bei Streitpunkten halten wir uns ansonsten strikt an die Choreographie absolut erprobter Klassiker: DEIN SOHN/DEINE TOCHTER hat wieder das und das verbrochen, vom WEM hat er/sie das bloß? WARUM sieht es hier eigentlich so furchtbar aus? WER leidet mehr unter den Machenschaften der Kinder und hat deswegen das Recht auf ein heiß umkämpftes Privileg wie alleine ausgehen, am Wochenende ausschlafen, etc.?
  12. Das Packesel-Syndrom: tragen, tragen, tragen. Auch ein kleines Baby wird schwer, wenn man es 24 Stunden lang trägt, was im Normalfall exakt das ist, was es unbedingt möchte – aber wenn es nur das wäre: Wäschekörbe, Riesenkoffer mit Kleidern, Sommerklamotten, Winterklamotten, Übergangsklamotten, Spezialklamotten (Fasching, Schwimmen), Zwischenklamotten (die nicht mehr/noch nicht passen, aber irgendwem irgendwann wieder anziehen kann), Sommerschuhe, Winterschuhe, Übergangsschuhe, Turnschuhe, Badeschuhe, Einkaufsberge (7 Liter Milch, eine drei Kilo schwere Wassermelone, 2 Kilo Kartoffeln usw.), Klopapierrollen, Haushaltspapierrollen, Windel-Großpakete, kleine Laufräder, kleine Kinder, Schultaschen, Müllbeutel, Windelbeutel, Jacken, Roller, Sturzhelme, Schlitten, Planschbecken etc.
  13. Styling. Früher: Oh, meine Bluse hat einen Fleck, schnell umziehen! Jetzt: Oh, was für ein Glück, meine Bluse hat nur einen Fleck, da muss ich mich nicht umziehen! Weitere Dekomöglichkeiten (einzeln oder kombiniert einsetzbar): batikartig verteilte Rotzschlieren, Kindmundabwisch-Spuren (bestehend aus Butter, Milch, Kakao, Ketchup), tatortartigen Blutflecken (Kind hat sich den Zahn ausgeschlagen, Nase angehauen, Knie aufgeschürft usw.), oder pointilistische Gemälde aus Zahnpastaherumspritz, Windelherumspritz, Saftherumspritz, Eisherumspritz, Spinatherumspritz, Tomatensoßeherumspritz…
  14.  Wäsche! Ich sage nur so viel: Ich habe den Verdacht, dass es hier eine hinterhältige Zweitfamilie mit exakt identischen Klamotten gibt, die einfach ihre Sachen in unseren Wäschekorb schmuggelt und sie von mir waschen lässt. Anders kann ich mir diese unglaublichen Wäscheberge nicht mehr erklären!!!!
  15.  1 Breze 3 Euro (davon 0,20 Mehrwertsteuer), 1 Eis an der Tankstelle 12 Euro (0,79 MWStr), Eintritt ins Kino 35 Euro (5,59 MWStr), Flug nach Berlin 750 Euro (119,75 MWStr), 15 Kinderhosen 300 Euro (47,90 MWStr). Auch wenn es nach Adam Riese keine große Überraschung ist, für viele ist es, wie ich immer wieder merke, doch eine: Es kommt zu leichten Verschiebungen in der Kalkulation, wenn man alles mit 5 multipliziert. Ich bin froh, dass mit unseren Steuergeldern Sinnvolles wie die Unterstützung notleidender Banken oder Abgeordneter oder…. (Liste beliebig fortsetzbar) getan wird und danke auch noch mal Angela Merkel, dass sie die versprochene Kindergelderhöhung nicht durchgesetzt hat, denn das versaufen die Eltern doch ohnehin bloß (ein günstiger Spaß! 2 Bier 1,20 Euro, 0,19 MWStr)! Außerdem: In Bangladesch gibt es auch kein Kindergeld, und da leben schließlich die glücklichsten Menschen der Welt! Und das seid Ihr doch auch, liebe Eltern, Mütter und Väter, allen Dingen, die man vorher lieber nicht wissen sollte, zum Trotz!