Montag, 24. Dezember 2012
Hier noch eine Weihnachtsgeschichte: die Familie beim Weihnachtsgottesdienst
Felicitas wird von ihrer Oma an sich gerissen und darf nicht mit, sondern muss mit ihr das Abendessen kochen. Dass Felicitas höheren Beistandes bedürfe, rührt sie nicht. Sie rückt das Baby nicht raus. Vermutlich ist Oma der Meinung, dass die beiden Jungs bereits über genug Aufmerksamkeitspotential verfügen. In der Kirche angekommen stellt mein Papa fest, dass das Äquivalent zum Poolliege-Handtuch-Besetzer der Kirchenbank-mit-5-Meter-langem-Schal-Reservierer ist, der sich auch nicht erweichen lässt. Aber wir finden einen schönen Platz auf der Empore. Mario sagt während des gut halbstündigen und meiner Meinung nach sehr kurzweiligen Gottesdienstes minütlich, dass ihm langweilig sei und verzieht sich weitgehend zu einer anderen Familie, die sich zu ihrem Adoptivsohn allerdings nicht äußert. Leicht empört stellt er angesichts des Krippenspiels fest, dass die Engel nicht echt seien (Beweis: „Die fliegen überhaupt nicht!“). Timmy ist von der Musik sehr angetan, allerdings etwas müde, daher legt er sich unter die Kirchenbank … keine Ahnung, was er dort macht. Irgendwann hören wir leises Fiepen. Hat sich die Hand eingezwickt und kommt eingeschüchtert zurück. Opa lacht hämisch: „Timmy war in der Kinderfalle.“ Ich bin auch fröhlich und singe begeistert. Neben uns brüllt ein Kind – aber nicht meins! Ihr Kinderlein kommet!
Freitag, 7. Dezember 2012
Männergespräch
Mario fährt mit Papa einkaufen. Wenn man vom Norden
in Richtung Stadt fährt, kommt man an einem gewissen Etablissement mit lauter
roten Herzen drauf vorbei. Mein Mann, stets um umfassende Allgemeinbildung
bemüht, erklärt: „Hier kann man Frauen kaufen.“
Mario: „Hast Du die Mama da auch gekauft?“
Freitag, 30. November 2012
Liste der Dinge, die ein 3 Jahre alter Junge vor dem Schlafengehen unbedingt noch erledigen muss:
1. riesige Mengen Buchstabensuppe essen
2. Babyschwesters Schnuller anschnullern
3. Eine Collage aus zerschnippelten Luftballons anfertigen (zum
Glück hat sein Bruder nicht gemerkt, wohin seine Ballons verschwunden sind) und
dabei einen Vortrag zum Thema Ernährung halten. „Soll man viel oder wenig
Kollabi essen? …. Wenig! Ganz wenig. Soll man viel oder wenig Fleisch essen?
Viel Fleisch! Mucha calne.“ (Aha, der Ernährungsunterricht im Kiga hat
gewirkt!)
4. alle Klebestifte entwenden und im Zimmer verstecken
5. mit Schokomund die Wand küssen
6. alle greifbaren Kassette probehören und dann drauf
rumtrampeln
7. ca. 111 Mal „Eins und zwei und drei und vier und
bumsfallela!“ singen.
8. Papa ins Bett bringen
9. Felicitas` Ohren kraulen
10. Zähne putzen. („Der Weihnachtsmann sagt: Timmys dreckiger
Zahn/Der wirft mich aus der Bahn/Die Rentiere schnauben/Sie wollen es nicht
glauben/Kimi putzt seine Zähne nicht/Was ist denn das für ein komischer Wicht?“)
12. Ins Bett legen. Geschichte anhören über Herrn
Bumsfallera. Bruder hauen. Schlafen.
Liste der Dinge, die ein 5-Jähriger vor dem Schlafengehen unbedingt noch erledigen muss
20.00 Uhr
Liste der Dinge, die ein 5-Jähriger vor dem Schlafengehen
unbedingt noch erledigen muss:
1.
Banane essen
2. Band
Lucky Luke ansehen
3. Tigermaske
suchen
4. Dinosauriereierspiel
basteln
5. Dem
Bruder eins auf die Mütze geben
6. Die
Schwester mit Luftballonluft anpusten und ihr ein Buch vorlesen
7. Ein
komplettes dreidimensionales Modell einer Ritterburg erstellen
8. „Ich
bin ein dicker Tanzbär“ singen
9. Protest-Sit-In
veranstalten, weil man ins Bett soll
10. So
tun, als ob man schliefe
11. Uff!
Gute Nacht!
Freitag, 9. November 2012
Logistische Meisterleistung oder: Diesmal wird nicht gekniffen
Kindergartenelternabend zum Thema Schule; um 18 Uhr ohne
Kinder (!). Terrorisiere Ehemann durch regelmäßige Stalking-Anrufe, damit er
rechtzeitig von der Arbeit nach Hause kommt, um auf die Buben aufzupassen – Felicitas nehme ich mal mit, da laut meiner Interpretation noch kein „richtiges (=nerviges)
Kind“. 17.50 Uhr: Mann nicht da (ziemlich schlecht), Bub 1 ist bei einem Freund
(sehr gut), Bub 2 hat sich aus Versehen angepieselt und liegt halb angekleidet am
Boden (schlecht), Baby brüllt (könnte besser sein, jedoch transportfähig). Mann
angerufen und per Handy direkt zum Kindergarten gelotst. Baby eingepackt, Bub 2
wird auf dem Weg sukzessive angezogen. 17.58: Vor dem Kindergarten Ehemann
eingefangen, Übergabe von Bub 2 und Zettel mit Adresse, wo Bub 1 abzuholen ist.
18.00 Uhr: Ich gehe zum Elternabend hinein und lasse mich mit Felicitas-Baby entspannt
auf die Bank plumpsen. 18.01 Uhr: Das ansonsten stets vielseitig interessierte
und ruhige Wesen wird sofort extrem fuchsig, als sie die Kindergartenleiterin
hört (Omen???). Mein Plan, abgefeimte Fragen zu stellen, löst sich daher in
Luft auf, da ich die meiste Zeit vor dem Versammlungsraum verbringe. Ich kann
aber ganz echt bestätigen, dass die Worte „Schule“ und „Lernen“ fielen.
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