Normalerweise halte ich am Wochenende immer einen Mittagsschlaf. Letzten Sonntag allerdings nicht. Wie kam das wohl?
11 Uhr: Erster Schlaf-Versuch, da Madame Felicitas jetzt ruht. Leider
scheitert er, vermutlich daran, dass ich morgens um 7.30 mehrere Liter
Kaffee in mich reinschütten musste, um wach zu werden, als Felicitas mich
fröhlich weckte (Wann kann ich ENDLICH mal wieder ausschlafen?).
Ich stehe wieder auf und muss kurz duschen, da mir heiß ist. Die
Waschmaschine piepst ja auch schon wieder. Schnell Wäsche aufhängen. Felicitas rennt wie eine angesengte Sau voraus auf den Balkon und beginnt
die Zucchiniblüten zu manipulieren und Erde zu essen. Für den kleinen
Hunger zwischendurch? … Dann kann ich gleich mal Essen kochen. Das
Essen, Spaghetti mit selbst gemachter Tomatensoße, findet ausnahmsweise
breite Zustimmung. Felicitas bewirft sich mit Nudeln, so toll schmecken die.
Danach starte ich einen neuen Schlaf-Versuch. Leider ist Felicitas dagegen
und krakeelt vor der Schlafzimmertür. Das Krakeelen geht in extrem
lautes Gebrüll über. Ich stehe wieder auf. Mein Mann ruft mir entgegen,
dass Felicitas geflüchtet sei, um vor der Tür herumzulungern. Hatte ich
schon bemerkt!!! Grummel. Ich überreiche Felicitas meinem Gemahl. Da ich
daraufhin sehr laute Weihnachtslieder höre, die aus einem dieser
Musik-Bilderbücher kommen, gehe ich davon aus, dass Felicitas eine
Beschäftigung gefunden hat. Die Jungs nutzen die Gunst der Stunde und
schauen fern. „Oh Tannenbaum“ und „Morgen Kinder wird’s was geben“ und
das unterdrückte Grunzen von zwei Jungs, die sich gegenseitig boxen und
aufs Übelste misshandeln, können mich nicht stören. Ich strecke mich
gemütlich aus. Kurze Zeit später öffnet sich die Tür, Timmy schaut
herein, verzieht sich aber freundlicherweise wieder, als er mich im Bett
liegen sieht. Mein Mann kommt auch, versucht, Felicitas bei mir
unterzubringen, indem er behauptet, sie sei nach eineinhalb Stunden
Schlaf noch müde und wolle zu mir. Ich erkläre kategorisch, das sei
völlig ausgeschlossen. Gut, ich solle mich ruhig entspannen, er gehe
jetzt mit Felicitas ins Kinderzimmer. Sehr gut! Meine Augen fallen zu… Kurze
Zeit später steht Mario vor meinem Bett: „Mama, Felicitas klettert!“ Wenn Mario das sagt, weiß ich, ich muss jetzt sehr schnell sein. Ich rase in
die Küche und sehe meine Tochter fröhlich auf dem Küchentisch sitzen und
dort herumkraxeln. Wie sie dort hochgekommen ist, wissen die Götter.
Ich hole sie herunter und suche dann nach der Aufsichtsperson. Diese
liegt schlafend im Kinderbett. Ähm!!!! Ich versuche mir einen Kaffee zu
kochen. Maschine streikt. Ich nippe an einem Rest kalten Kaffee vom
Frühstück (der macht ja auch noch schön!). Ein Blick auf die Uhr sagt
mir: Für die Siesta ist es jetzt auch zu spät!
Mittwoch, 31. Juli 2013
Samstag, 27. Juli 2013
Samstag, 20. Juli 2013
Ein gemütlicher Ausflug zum See
Vorbereitungen: Ich gehe mit
den Jungs in den Keller und suche das aufblasbare Krokodil, das auf jeden Fall
mit soll. D.h. zuerst muss ich Felicitas abwimmeln, die nicht mit in den Keller
darf und deswegen lautstark protestiert, dann statt meinem Töchterchen zwei
große Beutel Müll und zwei Jungs mitnehmen. Zuerst will ich den Müll
wegbringen. Timmy zischt sofort in den Müllraum, um voll Begeisterung eklige
Krabbeltiere und Würmer zu suchen. Timmy zurückpfeifen, da er keine Schuhe
anhat. Unser Keller, den wir anschließend aufsuchen, ist sagen wir mal sehr
voll und ich muss das ganze Abteil umschichten, bis ich das Krokodil finde. Daran
hatte ich ehrlich gesagt nicht geglaubt.
Dann gehe ich wieder hoch,
packe drei Handtücher, Sonnencreme und Wechselklamotten ein, schneide eine
Gurke, schmiere Stullen, packe Kirschen, Aprikosen und Buchstabenkekse sowie
eine Flasche Wasser und O-Saft-Schorle. Ich nehme pro forma meine Häkelsachen
mit und für meinen Mann eine Zeitung; die Hoffnung, dass wir diese Utensilien verwenden,
stirbt ja bekanntlich zuletzt. Währenddessen schafft es Mario tatsächlich, das
Vieh aufzublasen, das ungefähr so groß und dick ist wie ich. Respekt! Felicitas
wird gewickelt und angezogen. Timmys verschollener Badeschuh, den ich seit zwei
Wochen suche, taucht plötzlich auf, im Gegensatz dazu ist ein Schwimmflügel
verschwunden. Timmys FKK-Kult ist in diesen warmen Tagen kaum noch zu bremsen
und ich kann ihn nur mit Mühe überzeugen, wenigstens eine Unterhose anzuziehen.
Mein Mann meckert, weil die Kinder sich lieber hauen, als Schuhe anzuziehen. Wir
packen die Crew ins Auto - kurze
Diskussion, wer wo sitzen muss/darf, dazu den Kinderwagen – Zweck: unser
unvergleichlicher Optimismus, dass Felicitas-Maus darin einschlafen würde -, das
Krokodil, den Fresskorb und das Schwimmbrett. Am See laden wir alles aus und
stapfen zu unserem Stammplatz. Wie immer ruhen die Blicke mit der impliziten
Frage Sind-das-alle-Ihre auf uns. Wir schauen fröhlich. Während ich das
Riesen-Familien-Handtuch ausbreite, zischt Felicitas schon mal los. Unsere
Handtuchnachbarin findet sie offenbar supersympathisch, da sie sich gleich
neben sie legt. Die nächste auch. Die hat noch dazu eine schöne Liege und eine
schöne Sonnenbrille. Und einen schönen alten Pfirsichkern. Mir geht das langsam
auf die Nerven. Kann sie nicht mal ein bisschen fremdeln?
Die Jungs zanken ums
Krokodil – leider habe ich das zweite nicht gefunden -, bis der stärkere
gewinnt und darauf fröhlich durch die sanften Wellen reitet. Timmy, der
unterlegene, holt sich eine Stulle und geht ins Wasser zum Plantschen. Felicitas ist aus irgendeinem Grund patschnass und muss umgezogen werden. Sie muss sich
auf jedes einzelne Handtuch im Umkreis von 20 Metern legen. Mein Mann geht sich
Bier holen. Mario kommt und quengelt herum, dass er auf Papas Handy Spiele
spielen will (Woher weiß er davon und ich nicht?). AUF KEINEN FALL!!! Felicitas läuft am Ufer herum, bis es plötzlich Platsch macht und sie im Wasser liegt.
Ich stelle Timmy, den ich gerade abtrockne, neben mich, zische hoch und hole sie
wieder raus.
Also, mir langt es und
stürze mich in die Fluten. Mein Gemahl soll Bier trinken und auf die Kinder
aufpassen. Das macht echt Spaß und ich zeige meinem Ältesten ein bisschen, wie
es geht. Als es mir zu kühl wird, gehe ich raus. Ich hoffe auf Anzeichen von
Müdigkeit bei meiner Jüngsten, dann könnte ich sie in den Kinderwagen legen und
cool relaxen. Haha. Sie läuft weiter und lacht hexenhaft. Timmy besinnt sich nun
ebenfalls auf seine Explorer-Qualitäten und rennt mal auf und davon. Ich sage Mario, er solle ihn zurückholen. Das macht er, aber Timmy ist kurze Zeit später
wieder verschwunden. Ein Riesenspaß, der jetzt bald ein Ende haben soll,
entscheiden wir grummelig und sammeln unsere Siebensachen wieder ein.
Irgendwer hat einen Bierkasten
zum Kühlen ins Wasser gestellt. Plötzlich sehe ich eine ganze Menge Flaschen
durchs Wasser treiben. Mir ist aus irgendeinem Grund sofort klar, dass dies mit
meinen Söhnen zu tun haben muss, fragt sich nur mit welchem. Aha, Mario lässt
fröhlich Flaschen schwimmen. Ich schreie herum, dass er die Flaschen wieder
einsammeln soll. Er erscheint äußerst unwillig und findet die schwimmenden
Flaschen schön. Der Flaschenbesitzer ist entweder von dem vielen Bier zu
betrunken oder abwesend, da sich niemand beschwert. Interessant. Wir fischen
trotzdem gemeinsam nach den Flaschen. Kinder ebenfalls rausfischen, anziehen
und gefühlte hundert Utensilien wieder in den Korb packen. Mein Häkelzeug und die Zeitung sind nicht darunter, die liegen unangetastet in meinem
Rucksack. Aber der Sommer ist ja noch lang!
Donnerstag, 18. Juli 2013
Dienstag, 9. Juli 2013
Morgenstund hat Gold im Mund – mein Morgen
5.30 Felicitas wird unruhig und braucht
ihre Morgenmilch, danach schläft sie wieder ein. 6.15. Mein geliebter Ehemann
rumort in der Küche und macht sich für die Arbeit fertig. 6.45 Wecker klingelt.
Ich versuche so leise wie möglich aufzustehen. Wenn das Bett knarrt, wacht mein
Goldtöchterchen auf. Zwar habe ich mich von der Vorstellung, gemütlich einen
Kaffee zu trinken und zu lesen, wie ich es EINST getan habe, verabschiedet,
aber vielleicht könnte ich mich in Ruhe anziehen oder die Kindergarten-Brotzeit
für die Jungs machen. Nein, könnte ich nicht. Heulheulheul. Ich hole Felicitas, die
von ihren nächtlichen Aktivitäten total geschafft ist, aus dem Bett. Naja,
vielleicht könnte ich ja in Ruhe pieseln. Statt Kaffee. Heulheulheul. Nein,
könnte ich nicht. Ich versuche, mit Baby im Arm, die Jungs zu wecken, die in
einem koma-artigen Zustand im Bett liegen. Wenn ich Glück habe, kann ich einen
wachkriegen, den ich dann auf den anderen hetze. Das so entstehende Knäuel aus
sich prügelnden Buben muss ich dann nur noch zum Frühstückstisch lotsen.
Frühstück schaffen sie allein mit etwas Gemaule, Felicitas kleckert herum und wirft
einige Cerealien auf den Boden, bevor sie sich im Hochstuhl aufrichtet und
atemberaubende Kletterkunststücke versucht. Hilfe! Also wieder mit Baby im Arm
herumflitzen bzw. Brotzeit für den Kindergarten für die beiden Jungs machen. Zwischendrin
wickle ich Felicitas noch und ziehe sie an.
Seit ich Mario mal nur in der Unterhose
in den Kiga habe gehen lassen, ist zum Glück aufgrund der erheblichen
Traumatisierung anscheinend auch dem folgenden Nachwuchs klar, dass man sich
anziehen muss. Fragt sich nur was. Gerne werden im Hochsommer dicke Socken und
gefütterte Hosen zum Fashion-Favoriten erklärt (im Winter: kurze Hosen und
Sandalen). Timmy spielt beleidigte Leberwurst und kann nur unter großen Mühen
wieder aus seinem Versteck hervorgelockt werden. Ich selbst versuche das, was
ich anhabe, irgendwie zu einem normalen Outfit zu vervollständigen, während ich
das brüllende Baby ablenke (Telefon geben, 1000 Meter Klorolle abrollen lassen
usw.). Jetzt müssen nur noch alle Zähne putzen. Und ihre Schuhe anziehen. Timmy
nimmt Marios Schuhe, die ihm ca. 4 Nummern zu groß sind. „Dürfen wir Fahrrad
fahren?“ Diese Frage hasse ich. Fahrrad. Warum erlaube ich sowas überhaupt? Braucht
man für 300 Meter Fußweg ein Fahrrad? Ja, braucht man anscheinend. 2 Helme
werden in unserem Chaos lokalisiert und auf kleine Köpfe gesetzt. Timmy hat es
geschafft, seinen Fahrradhelm zu verlieren, und wir benutzen einen Ersatzhelm. Sobald ich die Wohnungstüre öffne, zischt Felicitas wie wild
nach draußen, torkelt an der steilen Treppe vorbei und verschwindet irgendwo im
Off. Die Jungs fangen sie wieder ein und ich setze sie trotz wilder Proteste in
den Buggy und schnalle sie an. Wir fahren mit dem Fahrstuhl nach unten. Die
Jungs sehen irgendwie unbekleidet aus, irgendwas fehlt. „Wo habt Ihr Eure
Brotzeit?“ „Vergessen!“ Kommando zurück, Rucksäcke mit Brotzeit holen, raus.
Dann unten Buggy mit weinender Felicitas parken und Fahrräder aufsperren. Jetzt
muss ich nur noch kurz wüste Drohungen aussprechen. „Kein Wettrennen,
verstanden! Sonst kommen die Fahrräder weg!“ Denn sonst liegt Timmy gleich
wieder heulend im Graben und ich kann ihn einsammeln. Fahrwegkomplikationen wie
vorübergehendes Verschwinden eines Kindes, plötzliche Bockanfälle,
Unzufriedenheit mit dem Gefährt etc. sind zum Glück selten. Vor dem Kiga wieder
schnell die Fahrräder parken und absperren helfen, Kindertraube von Fans von
Felicitas abwehren und den Kinderwagen hineinziehen, möglichst mit allen Jungs im
Gefolge. Timmy düst sofort in seine Gruppe ab, Mario braucht immer
Spezialbehandlung, d.h. ich begleite ihn zu seiner Gruppe, hätschle ein
bisschen. Dann muss ich Felicitas abschnallen, die Treppen hoch zu Timmys Gruppe, schauen
ob Timmy wirklich dort ist, während Felicitas versucht, sich zur Treppe zu
schleichen und herunterzustürzen. Einige Brotzeitboxen und Tupperschüsseln, die
Timmy in den vergangenen Tagen herumliegen ließ, sammle ich noch ein. Dann
wieder mit Felicitas die Treppe herunter und puuuh, raus! Wenn mir das noch nicht
reicht, gehe ich danach mit ihr einkaufen, was sie total hasst und verachtet
und daher die ganze Zeit plärrt. Aber egal, denn sie findet es zu jeder
Tageszeit fad. Also, falls jemand glaubt, am Morgen gestresst zu sein…
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