Mittwoch, 31. Juli 2013

Sonntags-Siesta

Normalerweise halte ich am Wochenende immer einen Mittagsschlaf. Letzten Sonntag allerdings nicht. Wie kam das wohl?
11 Uhr: Erster Schlaf-Versuch, da Madame Felicitas jetzt ruht. Leider scheitert er, vermutlich daran, dass ich morgens um 7.30 mehrere Liter Kaffee in mich reinschütten musste, um wach zu werden, als Felicitas mich fröhlich weckte (Wann kann ich ENDLICH mal wieder ausschlafen?). Ich stehe wieder auf und muss kurz duschen, da mir heiß ist. Die Waschmaschine piepst ja auch schon wieder. Schnell Wäsche aufhängen. Felicitas rennt wie eine angesengte Sau voraus auf den Balkon und beginnt die Zucchiniblüten zu manipulieren und Erde zu essen. Für den kleinen Hunger zwischendurch? … Dann kann ich gleich mal Essen kochen. Das Essen, Spaghetti mit selbst gemachter Tomatensoße, findet ausnahmsweise breite Zustimmung. Felicitas bewirft sich mit Nudeln, so toll schmecken die. Danach starte ich einen neuen Schlaf-Versuch. Leider ist Felicitas dagegen und krakeelt vor der Schlafzimmertür. Das Krakeelen geht in extrem lautes Gebrüll über. Ich stehe wieder auf. Mein Mann ruft mir entgegen, dass Felicitas geflüchtet sei, um vor der Tür herumzulungern. Hatte ich schon bemerkt!!! Grummel. Ich überreiche Felicitas meinem Gemahl. Da ich daraufhin sehr laute Weihnachtslieder höre, die aus einem dieser Musik-Bilderbücher kommen, gehe ich davon aus, dass Felicitas eine Beschäftigung gefunden hat. Die Jungs nutzen die Gunst der Stunde und schauen fern. „Oh Tannenbaum“ und „Morgen Kinder wird’s was geben“ und das unterdrückte Grunzen von zwei Jungs, die sich gegenseitig boxen und aufs Übelste misshandeln, können mich nicht stören. Ich strecke mich gemütlich aus. Kurze Zeit später öffnet sich die Tür, Timmy schaut herein, verzieht sich aber freundlicherweise wieder, als er mich im Bett liegen sieht. Mein Mann kommt auch, versucht, Felicitas bei mir unterzubringen, indem er behauptet, sie sei nach eineinhalb Stunden Schlaf noch müde und wolle zu mir. Ich erkläre kategorisch, das sei völlig ausgeschlossen. Gut, ich solle mich ruhig entspannen, er gehe jetzt mit Felicitas ins Kinderzimmer. Sehr gut! Meine Augen fallen zu… Kurze Zeit später steht Mario vor meinem Bett: „Mama, Felicitas klettert!“ Wenn Mario das sagt, weiß ich, ich muss jetzt sehr schnell sein. Ich rase in die Küche und sehe meine Tochter fröhlich auf dem Küchentisch sitzen und dort herumkraxeln. Wie sie dort hochgekommen ist, wissen die Götter. Ich hole sie herunter und suche dann nach der Aufsichtsperson. Diese liegt schlafend im Kinderbett. Ähm!!!! Ich versuche mir einen Kaffee zu kochen. Maschine streikt. Ich nippe an einem Rest kalten Kaffee vom Frühstück (der macht ja auch noch schön!). Ein Blick auf die Uhr sagt mir: Für die Siesta ist es jetzt auch zu spät!

Samstag, 27. Juli 2013

Die kürzeste Gute-Nacht-Geschichte der Welt, erzählt von Timmy: „Der Dinosaurier hat den Timmy gefressen.“ Ende.

Samstag, 20. Juli 2013

Mario fragt: "Mama, können wir '4 gewinnt' spielen? Du weißt schon, wo Du immer gewinnst und ich dann weine."

Ein gemütlicher Ausflug zum See



Vorbereitungen: Ich gehe mit den Jungs in den Keller und suche das aufblasbare Krokodil, das auf jeden Fall mit soll. D.h. zuerst muss ich Felicitas abwimmeln, die nicht mit in den Keller darf und deswegen lautstark protestiert, dann statt meinem Töchterchen zwei große Beutel Müll und zwei Jungs mitnehmen. Zuerst will ich den Müll wegbringen. Timmy zischt sofort in den Müllraum, um voll Begeisterung eklige Krabbeltiere und Würmer zu suchen. Timmy zurückpfeifen, da er keine Schuhe anhat. Unser Keller, den wir anschließend aufsuchen, ist sagen wir mal sehr voll und ich muss das ganze Abteil umschichten, bis ich das Krokodil finde. Daran hatte ich ehrlich gesagt nicht geglaubt.
Dann gehe ich wieder hoch, packe drei Handtücher, Sonnencreme und Wechselklamotten ein, schneide eine Gurke, schmiere Stullen, packe Kirschen, Aprikosen und Buchstabenkekse sowie eine Flasche Wasser und O-Saft-Schorle. Ich nehme pro forma meine Häkelsachen mit und für meinen Mann eine Zeitung; die Hoffnung, dass wir diese Utensilien verwenden, stirbt ja bekanntlich zuletzt. Währenddessen schafft es Mario tatsächlich, das Vieh aufzublasen, das ungefähr so groß und dick ist wie ich. Respekt! Felicitas wird gewickelt und angezogen. Timmys verschollener Badeschuh, den ich seit zwei Wochen suche, taucht plötzlich auf, im Gegensatz dazu ist ein Schwimmflügel verschwunden. Timmys FKK-Kult ist in diesen warmen Tagen kaum noch zu bremsen und ich kann ihn nur mit Mühe überzeugen, wenigstens eine Unterhose anzuziehen. Mein Mann meckert, weil die Kinder sich lieber hauen, als Schuhe anzuziehen. Wir packen die Crew ins Auto  - kurze Diskussion, wer wo sitzen muss/darf, dazu den Kinderwagen – Zweck: unser unvergleichlicher Optimismus, dass Felicitas-Maus darin einschlafen würde -, das Krokodil, den Fresskorb und das Schwimmbrett. Am See laden wir alles aus und stapfen zu unserem Stammplatz. Wie immer ruhen die Blicke mit der impliziten Frage Sind-das-alle-Ihre auf uns. Wir schauen fröhlich. Während ich das Riesen-Familien-Handtuch ausbreite, zischt Felicitas schon mal los. Unsere Handtuchnachbarin findet sie offenbar supersympathisch, da sie sich gleich neben sie legt. Die nächste auch. Die hat noch dazu eine schöne Liege und eine schöne Sonnenbrille. Und einen schönen alten Pfirsichkern. Mir geht das langsam auf die Nerven. Kann sie nicht mal ein bisschen fremdeln?
Die Jungs zanken ums Krokodil – leider habe ich das zweite nicht gefunden -, bis der stärkere gewinnt und darauf fröhlich durch die sanften Wellen reitet. Timmy, der unterlegene, holt sich eine Stulle und geht ins Wasser zum Plantschen. Felicitas ist aus irgendeinem Grund patschnass und muss umgezogen werden. Sie muss sich auf jedes einzelne Handtuch im Umkreis von 20 Metern legen. Mein Mann geht sich Bier holen. Mario kommt und quengelt herum, dass er auf Papas Handy Spiele spielen will (Woher weiß er davon und ich nicht?). AUF KEINEN FALL!!! Felicitas läuft am Ufer herum, bis es plötzlich Platsch macht und sie im Wasser liegt. Ich stelle Timmy, den ich gerade abtrockne, neben mich, zische hoch und hole sie wieder raus.
Also, mir langt es und stürze mich in die Fluten. Mein Gemahl soll Bier trinken und auf die Kinder aufpassen. Das macht echt Spaß und ich zeige meinem Ältesten ein bisschen, wie es geht. Als es mir zu kühl wird, gehe ich raus. Ich hoffe auf Anzeichen von Müdigkeit bei meiner Jüngsten, dann könnte ich sie in den Kinderwagen legen und cool relaxen. Haha. Sie läuft weiter und lacht hexenhaft. Timmy besinnt sich nun ebenfalls auf seine Explorer-Qualitäten und rennt mal auf und davon. Ich sage Mario, er solle ihn zurückholen. Das macht er, aber Timmy ist kurze Zeit später wieder verschwunden. Ein Riesenspaß, der jetzt bald ein Ende haben soll, entscheiden wir grummelig und sammeln unsere Siebensachen wieder ein.
Irgendwer hat einen Bierkasten zum Kühlen ins Wasser gestellt. Plötzlich sehe ich eine ganze Menge Flaschen durchs Wasser treiben. Mir ist aus irgendeinem Grund sofort klar, dass dies mit meinen Söhnen zu tun haben muss, fragt sich nur mit welchem. Aha, Mario lässt fröhlich Flaschen schwimmen. Ich schreie herum, dass er die Flaschen wieder einsammeln soll. Er erscheint äußerst unwillig und findet die schwimmenden Flaschen schön. Der Flaschenbesitzer ist entweder von dem vielen Bier zu betrunken oder abwesend, da sich niemand beschwert. Interessant. Wir fischen trotzdem gemeinsam nach den Flaschen. Kinder ebenfalls rausfischen, anziehen und gefühlte hundert Utensilien wieder in den Korb packen. Mein Häkelzeug und die Zeitung sind nicht darunter, die liegen unangetastet in meinem Rucksack. Aber der Sommer ist ja noch lang!

Donnerstag, 18. Juli 2013

Timmy erzählt vom Kindergarten: "Die Marie wollte mich verknutschen. Aber ich bin ganz schnell weggerannt!"

Dienstag, 9. Juli 2013

Morgenstund hat Gold im Mund – mein Morgen



5.30 Felicitas wird unruhig und braucht ihre Morgenmilch, danach schläft sie wieder ein. 6.15. Mein geliebter Ehemann rumort in der Küche und macht sich für die Arbeit fertig. 6.45 Wecker klingelt. Ich versuche so leise wie möglich aufzustehen. Wenn das Bett knarrt, wacht mein Goldtöchterchen auf. Zwar habe ich mich von der Vorstellung, gemütlich einen Kaffee zu trinken und zu lesen, wie ich es EINST getan habe, verabschiedet, aber vielleicht könnte ich mich in Ruhe anziehen oder die Kindergarten-Brotzeit für die Jungs machen. Nein, könnte ich nicht. Heulheulheul. Ich hole Felicitas, die von ihren nächtlichen Aktivitäten total geschafft ist, aus dem Bett. Naja, vielleicht könnte ich ja in Ruhe pieseln. Statt Kaffee. Heulheulheul. Nein, könnte ich nicht. Ich versuche, mit Baby im Arm, die Jungs zu wecken, die in einem koma-artigen Zustand im Bett liegen. Wenn ich Glück habe, kann ich einen wachkriegen, den ich dann auf den anderen hetze. Das so entstehende Knäuel aus sich prügelnden Buben muss ich dann nur noch zum Frühstückstisch lotsen. Frühstück schaffen sie allein mit etwas Gemaule, Felicitas kleckert herum und wirft einige Cerealien auf den Boden, bevor sie sich im Hochstuhl aufrichtet und atemberaubende Kletterkunststücke versucht. Hilfe! Also wieder mit Baby im Arm herumflitzen bzw. Brotzeit für den Kindergarten für die beiden Jungs machen. Zwischendrin wickle ich Felicitas noch und ziehe sie an.
Seit ich Mario mal nur in der Unterhose in den Kiga habe gehen lassen, ist zum Glück aufgrund der erheblichen Traumatisierung anscheinend auch dem folgenden Nachwuchs klar, dass man sich anziehen muss. Fragt sich nur was. Gerne werden im Hochsommer dicke Socken und gefütterte Hosen zum Fashion-Favoriten erklärt (im Winter: kurze Hosen und Sandalen). Timmy spielt beleidigte Leberwurst und kann nur unter großen Mühen wieder aus seinem Versteck hervorgelockt werden. Ich selbst versuche das, was ich anhabe, irgendwie zu einem normalen Outfit zu vervollständigen, während ich das brüllende Baby ablenke (Telefon geben, 1000 Meter Klorolle abrollen lassen usw.). Jetzt müssen nur noch alle Zähne putzen. Und ihre Schuhe anziehen. Timmy nimmt Marios Schuhe, die ihm ca. 4 Nummern zu groß sind. „Dürfen wir Fahrrad fahren?“ Diese Frage hasse ich. Fahrrad. Warum erlaube ich sowas überhaupt? Braucht man für 300 Meter Fußweg ein Fahrrad? Ja, braucht man anscheinend. 2 Helme werden in unserem Chaos lokalisiert und auf kleine Köpfe gesetzt. Timmy hat es geschafft, seinen Fahrradhelm zu verlieren, und wir benutzen einen Ersatzhelm. Sobald ich die Wohnungstüre öffne, zischt Felicitas wie wild nach draußen, torkelt an der steilen Treppe vorbei und verschwindet irgendwo im Off. Die Jungs fangen sie wieder ein und ich setze sie trotz wilder Proteste in den Buggy und schnalle sie an. Wir fahren mit dem Fahrstuhl nach unten. Die Jungs sehen irgendwie unbekleidet aus, irgendwas fehlt. „Wo habt Ihr Eure Brotzeit?“ „Vergessen!“ Kommando zurück, Rucksäcke mit Brotzeit holen, raus. Dann unten Buggy mit weinender Felicitas parken und Fahrräder aufsperren. Jetzt muss ich nur noch kurz wüste Drohungen aussprechen. „Kein Wettrennen, verstanden! Sonst kommen die Fahrräder weg!“ Denn sonst liegt Timmy gleich wieder heulend im Graben und ich kann ihn einsammeln. Fahrwegkomplikationen wie vorübergehendes Verschwinden eines Kindes, plötzliche Bockanfälle, Unzufriedenheit mit dem Gefährt etc. sind zum Glück selten. Vor dem Kiga wieder schnell die Fahrräder parken und absperren helfen, Kindertraube von Fans von Felicitas abwehren und den Kinderwagen hineinziehen, möglichst mit allen Jungs im Gefolge. Timmy düst sofort in seine Gruppe ab, Mario braucht immer Spezialbehandlung, d.h. ich begleite ihn zu seiner Gruppe, hätschle ein bisschen. Dann muss ich Felicitas abschnallen, die Treppen hoch zu Timmys Gruppe, schauen ob Timmy wirklich dort ist, während Felicitas versucht, sich zur Treppe zu schleichen und herunterzustürzen. Einige Brotzeitboxen und Tupperschüsseln, die Timmy in den vergangenen Tagen herumliegen ließ, sammle ich noch ein. Dann wieder mit Felicitas die Treppe herunter und puuuh, raus! Wenn mir das noch nicht reicht, gehe ich danach mit ihr einkaufen, was sie total hasst und verachtet und daher die ganze Zeit plärrt. Aber egal, denn sie findet es zu jeder Tageszeit fad. Also, falls jemand glaubt, am Morgen gestresst zu sein…