Mein Ältester hat beschlossen, er sei jetzt alt genug, um
einige Tage allein bei Oma und Opa zu verbringen und will mit den Großeltern,
die zu Besuch da sind, mitzufahren. Timmy will das auch, aber wir
wollen aus verschiedenen Gründen, dass er zu Hause bleibt, u.a. deshalb, weil
wir wissen, dass unsere beiden Söhne zusammen gefühlte 12 Kinder sind, allein
aber überaus artig sein können. Als geschulte Eltern fällt uns jetzt das Prinzip
Zuckerbrot und Peitsche ein. Peitsche fällt flach, da Timmy es offenbar bereits
als Strafe empfindet, bei uns (igitt) bleiben zu müssen. Also Zuckerbrot
(Achtung! So soll man es laut pädagogisch wertvollen Ratgebern AUF GAR KEINEN
FALL machen!!!). „Du kriegst ganz viel Eis.“ No. „Wir gehen zu Mc Donald’s.“
(Das fällt mir richtig schwer.) No. Timmy packt seine Zahnbürste ein und zieht
sich an. „Spielsachen. Coole Autos.“ (Auch das. Wer räumt die coolen Autos
wieder auf?) - No. Schließlich steht er
unten auf der Straße vor Opas Auto. Oh Mann. „Mama macht mit Dir ganz tolle
Sachen.“ No. Schließlich lässt er die Katze aus dem Sack. „Ich will
Leuchtschuhe.“ Was soll’s. Umgehend saust Timmy davon in Richtung
Einkaufszentrum, ich galoppiere hinterher. Mario kann währenddessen mit Oma und
Opa losfahren. Timmy kommt schwer bepackt mit Leuchtschuhen, einem Rennauto und
einem Colaeis zurück, die er auch noch rausgeschlagen hat. Hut ab vor so viel
Verhandlungsgeschick bei einem noch-3-Jährigen, kann ich da nur sagen. Er hat
genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst, um seine Forderungen durchzusetzen. Denn
es ist Euch sicher klar, dass ich sowas EIGENTLICH nicht mache…