Freitag, 2. August 2013

It’s a man’s world – oder doch nicht?



Heiß! Ich hänge etwas in den Seilen, da ich schlecht geschlafen habe. Mein Angetrauter ist schon da, das ist toll, da ich Felicitas nicht mitnehmen muss, um die Jungs vom Kindergarten abzuholen. Ich muss nämlich Tonnen von Material heimschleppen, da am letzten Kindergartentag vor den Ferien alles aus dem Kindergarten raus soll. Da die Kinder, obwohl ich sie mit Ferien-Pizza vollgestopft habe, mich total nerven, beschließe ich, dass nun ein Ausflug zum Spielplatz angesagt ist. Gesagt, getan. Dort angekommen sehe ich zwei Männer mit einem Pulk von Jungs, die dort irgendwas mit Flaschen und einer großen Fahrradpumpe basteln. Von mir aus. Felicitas läuft fröhlich herum. Nach kurzer Zeit bittet man mich, Felicitas zu entfernen, da jetzt eine Rakete steige. Das bedeutet im Klartext: Dieser VOLLHIRNI (in meinen Augen) hat ein Teil gebastelt, mit dem er eine riesige Wasserflasche an einem Holzstiel dazu bringt, mit irrer Geschwindigkeit kometenhaft und in unkontrollierbare Richtung in die Luft zu sausen. Die Jungs, einschließlich meines Mannes, sind nun vor Begeisterung nicht mehr einzukriegen, während ich stinksauer Felicitas unter den Arm klemme und abhaue, nachdem das Ding zwei Meter von meinem Kopf entfernt vorbeigesaust ist. Ich schnepfe vor mich hin, während mein großes Kind Nr. 4 davon schwärmt, auch so was basteln zu wollen. Ich gebe ihm einen kleinen Hinweis: Wenn ich im Koma liege, weil ich so ein Ding auf den Kopf bekommen habe, mein Lieber, hast Du die Blagen allein am Hals! Er lacht vergnügt. Ich entferne mich ein Stück, um dort mit Felicitas zu spielen. Da lauert der nächste Vollidiot und wirft mit kiloschweren Bocciakugeln um sich, ohne sich um Felicitas zu scheren, die begehrlich auf die glänzenden Kugeln schielt. Ich halte sie immer noch unterm Arm – so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ist heute Deppentag? Der nächste mit einem Riesenvieh von Hund befindet sich nur wenige Meter weiter. Timmy eröffnet mir, er würde nun einen weiteren Spielplatz am anderen Ende der Wiese besuchen und zwar allein und marschiert emsig voran. Felicitas rennt in eine andere Richtung davon, während Mario fröhlich auf einer ca. 3 Meter hohen Mauer balanciert – nein, ich werde heute nicht in die Notaufnahme fahren!!! Hier hilft nur noch Mamacitas Spezial-Bootcamp-150-Dezibel-Ruf, dass jetzt alle SOFORT hier zu versammeln und heimzugehen haben. Sogar der Alte kommt (dem ist, seit die Flaschenspielerei vorbei ist, sowieso langweilig). Geht doch!
PS: Wer genau wissen will, wie die Rakete funktioniert, kann sich vertrauensvoll an meinen Mann wenden!