Mittwoch, 7. November 2012

Extrem-Laternenbasteling



Aus leeren H-Milch-Tüten (Öko!!! Recycling!!!) sollen mit Hilfe von Schere, Kleber und Tacker, die die Eltern mitbringen, wunderschöne Kunstwerke entstehen. Mütter/Väter und geliebte Kinder basteln in hehrer Eintracht Laternen. So der Plan. Die Bastelfee Nina überlegt: Was ist noch mal ein Tacker? Ach so, eine Blätterzusammenknipsmaschine. Haben wir bestimmt irgendwo. Felicitas habe ich durch die langwierige Suche nach einem Tacker ermüdet und sie liegt friedlich schlafend im Kinderwagen. Harhar! Auf geht’s!  Erstes Problem: Wie kriege ich diese Nachfüllblätterzusammenknipsmetallteile in den Tacker? Aber ich bin ja schlau … ich verspreche einer anderen Mutter Süßigkeiten, wenn sie es hinkriegt. Zweites Problem: Mario, das Rotzblag, lässt mich nicht mitbasteln! Dann mache ich meine eigene Superlaterne und schneide einen tollen Drachen und einen Ritter aus, den ich drantackern will. Die bekomme ich aber gleich von Mario abgenommen; ich solle mir gefälligst eine Barbie machen (das mit der geschlechtsunabhängigen Erziehung hat ja ganz prima geklappt!!!). Felicitas wacht auf und will auch mitmachen. Ich hole sie aus dem Kinderwagen, stopfe sie in den Känguruhsack, den ich vorne umschnalle, und bastle eifrig weiter. 3 weitere Kinder hängen plötzlich an Felicitas und damit an mir. Ähhh…. Wolltet Ihr nicht basteln? Nein, sie wollen am liebsten ihre Hände in Felicitas' Mund stecken, weil da so schöner Sabber rauskommt. Plötzlich erscheint Timmy auf der Bildfläche, der eigentlich in einer anderen Gruppe ist und keinen Bastelnachmittag hat, aber geflüchtet ist. Die Kindergartentante fragt hektisch: Nehmen Sie den jetzt mit? Äh, na gut … muss ich ja wohl. Felicitas' Kleidung verfärbt sich währenddessen auf der Rückseite ganz ungut. Ich renne weg und wasche das Kind im Waschbecken, habe sogar neben einem Tacker (Hallo Supermom!) Wechselwäsche dabei!!!  Als ich zurückkomme, hat Timmy meine Laterne konfisziert. Wir gehen! Während ich dann versuchte, alle Kinder, die ich mitnehmen muss, einzusammeln und mit einer anderen Mutter darüber konferiere, wie viele Laternen ich im nächsten Jahr basteln muss, um Laternenbastelkönigin zu werden, habe ich kurz den Überblick verloren; es gab wohl eine übergreifende Prügelei um meine Laterne, die jetzt ein anderer Junge hat – es ist ja überraschend uncool erwachsen zu sein, aber es gibt auch die guten Momente: Ich meckere den kleinen Laternendieb an, und da ich groß bin, kann er mich nicht hauen, sondern rückt sie umgehend heraus. Na, das Laternenbasteln hat ja wieder Spaß gemacht!
Übrigens: Die Kindergartentante meinte, echte Kerzen seien ja so wunderschön für die Laternen=Familientarif für die Einäscherung.