Freitag, 2. November 2012

Vergnügungssüchtig



Die GANZE Familie V. hat sich für 160 Euro (s.u.) einen spannenden Vormittag im Bürgerbüro der Stadt geleistet und drei Kinderpässe beantragt!!! Die Schlange reichte bereits um 7.30 bis auf die Straße, und als wir endlich am „Service Point“ waren, hieß es: Haben Sie biometrische Passfotos dabei? Äh nein, wir wollten zunächst eine Nummer ziehen…. Und Tschüss! Dann mit Fotos same procedure. Endlich wieder am Service Point angelangt, hieß es: Totalzusammenbruch aller Systeme (nein Leute, es war nicht Timmy, sondern ein Software-Update). „Hier geht gar nichts mehr, kommen Sie nächste Woche wieder“.  Aber mein Gemahl ist ein Fuchs. Egal, was der Beamte an dunklen Prophezeiungen von sich gibt und was ich - vorsichtshalber in spanischer Sprache – an nicht minder finsteren Flüchen zische: Bleib einfach sitzen, sagt er. Alle gehen, aber er sitzt, ich sitze, Felicitas sitzt, Mario sitzt, Timmy rennt und ruft gelegentlich „Hallo, du alte Oma!“ Plötzlich wird unsere Wartenummer angezeigt, was ich erst mal für eine Finte halte, aber wir gehen trotzdem mal ins ansonsten menschenleere Büro. Als Timmy dort versucht alle Amtsstempel an sich zu reißen und in seine Hosentasche zu stecken, während Mario in steuerberatermäßiger Coolness dasitzt und seine Backentaschen bis zum Bersten mit stark bröselnden Hirsebällchen füllt, geht der Beamte weg (holt er sich jetzt eine Peitsche?) und bringt zwei Malbücher mit Stiften!!! Äh, sind wir hier auf dem Amt oder im Vergnügungspark???? Der wackere Beamte doktert tatsächlich eine dreiviertel Stunde an mehreren Computern herum, bis er es irgendwie schafft, unsere Passanträge zu bearbeiten. Und ich finde, das ist echt mal RICHTIG nett!

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