Wenn Kinder Schimpfwörter benutzen…. ist das leider so. Erst
mal kommt über mehrere Jahre hinweg die „PipiKakaPopo“-Phase, und dann geht’s
richtig zur Sache: Timmy hat ein neues Wort gelernt. Ich höre „Hurensohn!“
Schluck. Muss das sein? Das ist ja schon ein bisschen arg. Ich frage mal
vorsichtig nach: Was ist denn das? Ein „Huhnsohn“ ist ein Kind von einem Huhn,
Mama! Ist doch klar! Naja, bei Licht betrachtet, ist dagegen ja nichts
einzuwenden. Die phonetische Ähnlichkeit zu einem SEHR bösen Schimpfwort ist
zwar ein Problem, aber das will ich jetzt mal nicht weiter vertiefen, zumal Timmy darüber nachgedacht hat und das Schimpfwort eigentlich langweilig zu
finden scheint.
Oder ich bin mit der liebreizenden goldhaarigen und
sprachlich sehr gewandten Felicitas im Supermarkt und sie sagt plötzlich lautstark:
„Wichser, Penner, Arschgesicht!“ Das gibt doch eindeutig Minuspunkte auf der
Goldigkeitsskala. Es hat ja sehr viele Vorteile, wenn die jüngeren Geschwister
von den älteren lernen, aber eben nicht nur. Der tiefe und ungemein dreckige Pool
der Schimpfworte, der den ältesten Grundschulkindern zur Verfügung steht, ist
hier lückenlos durchgesickert.
Tja liebe Eltern, Eure Aufgabe ist es leider nicht, noch
lustigere und bessere Schimpfwörter zu erfinden (ja und bitte Vorsicht beim
Autofahren, gell), sondern den Kindern klarzumachen, dass sie das lassen
sollen, was sie aber AUF GAR KEINEN FALL tun werden, also sie dazu zu bringen,
die Oberknaller von Eltern, Lehrerinnen und Erzieherinnen unbemerkt
loszulassen. Mario hat das gut drauf: Er nutzt die Wartezeit beim Arzt und
nimmt sich derweil freundlich eines befreundeten Jungen an, zieht sich mit ihm
hinter eine dicke Glastür zurück, und beide kommen freudestrahlend zurück: „Ich
habe XY ein SEHR schlimmes Wort beigebracht! Wir sind extra weggegangen, damit
Du es nicht hören musst!“ Echt rücksichtsvoll, oder? Erziehungsziel erreicht!
Das Erreichen von Erziehungszielen hat natürlich eine Kehrseite: Neulich sagte
Timmy zu Mario: „Und weißt Du, was die Mädchen immer zu den Jungs sagen? Ein GANZ
schlimmes Wort!“ Ich bin mächtig gespannt und meine Ohren werden ein bisschen
länger. Ich platze schon vor Neugier! „Aber ich sag es Dir ins Ohr, damit Mama es nicht hört!“ MIST!!!!
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