Montag, 2. September 2013

Die Ferien sind vorbei!

Nach einer Woche allein bei Oma und Opa wird Mario wieder gezwungen, zu uns zurückzukehren, d.h. zu seiner harten Existenz ohne tägliche Geschenke und Eis, aber stattdessen zwei Geschwistern, die die Aufmerksamkeit von seinen nervenstrapazierenden Quengeleien abziehen. Das Wiedersehen mit seinem jüngeren Bruder assoziiere ich irgendwie mit der Kraft des Zusammenpralls zweier Atomraketen. Wie zwei Riesenmagneten ziehen sie sich an, zuerst gibt es Umarmungen, dann Intensiv-Prügel in allen schrecklichen Varianten. Zwischendrin hopst Felicitas überglücklich herum.
Oma und Opa, die Mario zurückgebracht haben, wollen das TV-Duell von Merkel gegen Steinbrück sehen – ok, das Sehen ist kein Problem: wir sehen Münder, die sich lautlos bewegen zu einer Geräuschkulisse, die an einen Käfig voller Paviane erinnert, in welchem es jedoch sicherlich leiser zugeht. Es ist uns allen klar, dass wir die Jungs trennen müssen – aber wie? Ich versuche, den durch Eiskonsum gestählten Körper meines Ältesten mit einem Ringergriff festzuhalten. Wie zu erwarten, schaffe ich das ohne weitere Hilfsmittel nicht, und er entwischt mir. Wir machen zu Trennungszwecken Experimente mit dem Absperren einer Tür, was aber damit endet, dass Opa, ich, Mario und Felicitas von Timmy im Kinderzimmer eingeschlossen werden. Mario weint (Erinnerung an gewisse Ereignisse im Urlaub, wo er sich eingesperrt hatte und nur wegen baulicher Mängel ohne größere Maßnahmen befreit werden konnte). Ich nicht. Immerhin habe ich es geschafft, die Jungs von ihrer Prügelei abzubringen. Ich rufe nach meinem Mann, der sich aber hocherfreut über die aktuelle Ruhe, die ihm anscheinend nicht verdächtig verkommt, in die Kommentare zum Kanzlerduell vertieft hat und nichts hört. Da Timmy auch langsam panisch wird, erklärt er sich freundlicherweise bereit, seinem Papa den Schlüssel, den er nicht wieder umdrehen kann, zu bringen und ihn zu holen.
Mario ist durch die Schlüsselepisode weichgekocht und geht freiwillig auf meinen Vorschlag ein, endlich mal zu baden, was eigentlich nur dem Zweck dient, ihn von seinem Bruder abzulenken. Ich verschwinde mit ihm leise und unauffällig im Badezimmer (netter Versuch von mir!). Kurze Zeit später drängen Felicitas und Timmy grölend hinein. Felicitas zieht wie eine Wilde an ihrem T-Shirt und ihrer Hose, zeigt mit dem Zeigefinger ins Wasser und ruft: „Hier! Hier!“. Timmy zieht sich selber aus und springt in die Fluten. Angeblich wirkt ja ein abendliches Bad beruhigend. Haha. Der Geräuschpegel der solchermaßen erfrischten Jungs und Mädels nähert sich danach nun dem einer Stampede und man prügelt weiter fröhlich aufeinander ein.
Nach einer Woche Pause: Ach ja, das ist ja jeden Abend so.
PS: Wundert es jemanden, dass sich Felicitas vor nichts und niemandem fürchtet? Neulich im Park entwischte sie mir und pikste einen zwei Meter großen schlafenden Hund in die Rippen. Der Hund erschrak fürchterlich :-)


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