Mittwoch, 25. September 2013

Trimm-Dich-Pfad


Ein Ausflug zum Trimm-dich-Pfad im Wald … wird von den Jungs erst mal falsch aufgefasst: sich gegenseitig vertrimmen steht ganz hoch im Kurs. Dazu gibt es im Wald ja ganz anderes und besseres Material als zu Hause! Mit großen Ästen, die Kind Nr. 4 (Ehemann) ihnen mit seinem Riesen-Spezial-Taschenmesser, abgeschnitten hat, geht man emsig zu Werke. Lautes Weinen aus drei Kehlen schallt kurze Zeit später durch den Wald. Zum Glück gibt es die Turnstationen mit Geräten, die die Kinder ab und zu von ihren Prügeleien ablenken. Meine Bewegungsversuche werden von meinem topfitten Gatten mit Kommentaren versehen, in denen unschönerweise das Wort „Oma“ fällt. Das war dumm, denn ab jetzt gehe ich joggen – ohne Kinder. Ratet mal, wer auf sie aufpassen muss! Felicitas wackelt begeistert mit. Unser spezielles Ausflugsziel ist ein Bächlein, da mein Naturforscher Timmy sehr gerne möglichst kleine, wenn’s geht eklige Tiere beobachtet. Leider habe ich die Rechnung ohne Felicitas gemacht. Sie stiefelt emsig voran in die eiskalten Fluten. Ich packe sie am Schlafittchen und ziehe ihr rasch Schuhe und Strümpfe aus. Sie ist so begeistert, dass ich wohl oder übel auch die Schuhe ausziehen muss und durch den Bach waten, damit sie nicht gleich bäuchlings im Wasser liegt und unser Ausflug vorzeitig beendet ist. Brrr. Saukalt. Ehrlich gesagt, frieren mir langsam die Füße ab. Den Kindern offenbar nicht. Ich muss sie fast mit Gewalt wieder aus dem Wasser ziehen.
Mein Mann hat derweil einen ziemlich großen Wurm gefunden und sich ans Bein geklebt. Er behauptet, das gefährliche Tier würde sein Blut aussaugen. Da augenblicklich keiner heult, ist es ihm anscheinend zu leise und er tut so, als würde er den Wurm Mario hinten ins T-Shirt werfen. Mario rennt vor Panik fast die Bäume hoch und kreischt wie ein Verrückter. Als mein Mann das Gleiche bei Timmy versucht, sucht dieser eifrig den Wurm, den er gerne in Einzelteile zerlegen und sichten würde, um ihn anschließend in einem Haufen Pferdeäpfel zu werfen. Leider ist das Tier mittlerweile auf der Flucht. Ich verbiete meinem Mann ab jetzt mit dem Wurm zu spielen. Zum Glück gibt es ja die Turngeräte, schnell weiter! Hier muss die Energie doch in konstruktive Bahnen zu lenken sein. Aha! Die nächste Station ist auch schon da: mehrere armdicke, einen halben Meter lange Holzbalken, die man irgendwie hochheben soll … bzw. auf seine Geschwister werfen. Seufz. Bevor das passiert, bleibt mir nur eins: „Schatz, suche einen neuen Wurm! Schneide neue Äste für die Kinder ab!“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen