Da ich mich ein wenig schlecht fühle, gehe ich heute mal um 21 Uhr
schlafen! Jawoll! HAHA! Das verklickere ich allen, die mich aufgrund des
Entwicklungsstandes ihres Intellekts verstehen können (wie ich hoffe),
einschließlich meinem Ehemann. Punkt 21 Uhr sinke ich in die Laken.
Ahhhh, wie schön. 21.01 Uhr: Röchel! Ärghhh! Würg! Platsch! Meine
Tochter fängt zu spucken an. Ich ziehe also das
Bett ab und lege überall Handtücher aus. Prognose: Das sieht nicht gut
aus. 21.20 Uhr: Röchel! Ärghhh! Würg! Platsch! Die Jungs beobachten
angeekelt das Naturschauspiel. Timmy bezieht ein selbst gebautes Lager
auf dem Boden des Zimmers, von dem er sich verspricht, nicht im Schlaf
von Kotze überschüttet zu werden. Viel Glück! Um 22 Uhr werfe ich die
Waschmaschine an, Schnellprogramm, jetzt können die Laken schon mal
nachts trocknen, denn da wird noch mehr kommen…. 22.20 Uhr: Ich hänge
die Wäsche auf. Röchel!!! Spuck!!! Ich ziehe die Wäsche ab und wasche
das Kind ab. Wieder ins Bett… Ärggh!!!! Würg!!! Spuck!!! Ich ziehe die
Wäsche ab, wechsle mein Nachthemd und wasche meine Füße und das Kind ab.
Um 23.30 Uhr schreit Felicitas plötzlich nach ihrem Papa. Papa! Papa!
PAPA!!!! Grein! Heul! Ich bringe Felicitas zu dem aus sicherheitstechnischen
Gründen ausquartierten Papa. Was will sie eigentlich jetzt genau bei
Papa? Diese Frage wird rasch beantwortet: Sofort beginnt das Mädel zu
spucken und Papas Bett ist auch voll, ebenso Papa. Ihre Mission ist
erfüllt, sie will von Papa nichts mehr wissen. Ich ziehe das Bettlaken
auch noch ab. Als um 4 Uhr das letzte saubere Bettlaken im Haus
verbraucht ist, hört die Spuckerei auf. Ich genieße eine volle Stunde
Schlaf. Um 5 Uhr schreit Felicitas plötzlich wieder nach ihrem Papa. Will
sie jetzt wieder spucken?, frage ich mich misstrauisch. Egal, denke ich
zombieartig. Sie wackelt los und schläft noch eine Stunde bei Papa. Um
6.30 Uhr steht `Mario auf. Da er ja „schon“ um 22 Uhr ins Bett gegangen
ist, erscheint ihm seine übliche Aufstehzeit von 7 Uhr seit einigen
Tagen anscheinend als zu üppig bemessen. Verständlich, er verbringt nur
acht Stunden in Schule und Hort, geht dann vier Stunden zum Spielen nach
draußen, wo ich ihn die ganze Zeit herumflitzen sehe, wovon sollte der
Junge auch am Ende einer langen Schulwoche müde sein? (Notiz: Ich muss
dem Knaben endlich einen Job suchen!) Ich höre ihn herumwurschteln, aber
meine Aufstehzeit ist erst um 6.45. Um 7.10 ist Mario gestiefelt und
gespornt und will in die Schule gehen. Nach Abzug von drei Minuten
Schulweg hängt er dann 47 Minuten vor der Schule herum, aber egal - ich
lasse ihn, dann bin ich den schon mal los. Ich werfe die nächste
Waschmaschine an. Als Timmy hört, dass Felicitas krank sei, ist er plötzlich
auch krank und will nicht in den Kindergarten. Nein, Du bist nicht krank
(schnaub)!!!! Nein, es gibt kein Fahrrad (grummel)!!!! Wo sind Deine
Schuhe (fauch)??? Es wäre schön, wenn Du jetzt ENDLICH kommen könntest!
Mann, bin ich froh, wenn ich den endlich abgegeben habe! Felicitas fühlt
sich anscheinend topfit und will draußen herumstromern. Ich nicht! Ich
will endlich SCHLAFEN. Ich karre sie im Kinderwagen herum, bis ich
beschließe, dass es genug ist – Heul, Grein, aber das ist mir jetzt
egal. Zum Glück lässt sie sich zu zweieinhalb Stunden Schlaf überreden.
Das muss auch mir reichen, denn auch an diesem Tag werde ich es nicht
schaffen, um 21 Uhr ins Bett zu gehen…. Denn wir sind wieder topfit und
springen fröhlich bis halb elf herum… Ach was soll’s, schlafen kann ich
ja noch … später?… Ja, wann eigentlich?
Sonntag Früh schon mal
nicht! Mario steht gegen 7 Uhr auf, genau weiß ich das nicht, da ich
keine Kraft hatte, auf die Uhr zu sehen. „Mama, ich koche Dir jetzt
Kaffee.“ Sehr nett. Tapptapp, Wurschtelwurschtel. 2 Minuten später: „Wie
viele Tassen willst Du?“ Vielleicht 500, werde ich dann munter? Ich
sage lieber mal: „Drei.“ Tapptapp. Schepper. 1 Minute später: „ Ich habe
Dir drei Tassen gemacht.“ „Super.“ Bis dann! Tapptapp. 2 Minuten
später. „Der Kaffee ist fertig.“ Ich nuschle: „Ja, ich trinke ihn dann
später, WENN ICH AUFSTEHE!“ Tapptapp, klapperklapper. „Ich habe den
Kaffee schon mal in eine Tasse gefüllt.“ „Sehr schön, ich trinke ihn
dann SPÄTER!“ Tapptapp. „Ich habe die Tasse auf den Tisch gestellt.“ „Ja
danke.“ Tapptapp. „Mama, der Kaffee wird kalt!“ „Stöhn! Ja, ich wärme
ihn mir dann nachher auf, ok. Ich schlafe noch ein bisschen!“ „Ok.“
Tapptapp. „Mama, der Kaffee ist jetzt kalt.“ „Ja, das macht nichts. Ich
stehe bald auf.“ … Ich falle zurück ins Kissen und dämmere noch zehn
Minuten vor mich hin. Ja, ich weiß, es sind drei Tassen Kaffee, welcher
in eine Tasse gefüllt wurde, die auf dem Tisch steht und deren
Erkaltungsprozess als abgeschlossen deklariert wurde. Der Gute hat
übrigens vergessen zu erwähnen, dass er einen grünen Strohhalm in die
Kaffeetasse gestellt hat! Goldig…. Aber ich habe schon ein klein wenig
Angst vor dem nächsten Muttertag!