Montag, 21. Juli 2014

Schlaflos

Da ich mich ein wenig schlecht fühle, gehe ich heute mal um 21 Uhr schlafen! Jawoll! HAHA! Das verklickere ich allen, die mich aufgrund des Entwicklungsstandes ihres Intellekts verstehen können (wie ich hoffe), einschließlich meinem Ehemann. Punkt 21 Uhr sinke ich in die Laken. Ahhhh, wie schön. 21.01 Uhr: Röchel! Ärghhh! Würg! Platsch! Meine Tochter fängt zu spucken an. Ich ziehe also das Bett ab und lege überall Handtücher aus. Prognose: Das sieht nicht gut aus. 21.20 Uhr: Röchel! Ärghhh! Würg! Platsch! Die Jungs beobachten angeekelt das Naturschauspiel. Timmy bezieht ein selbst gebautes Lager auf dem Boden des Zimmers, von dem er sich verspricht, nicht im Schlaf von Kotze überschüttet zu werden. Viel Glück! Um 22 Uhr werfe ich die Waschmaschine an, Schnellprogramm, jetzt können die Laken schon mal nachts trocknen, denn da wird noch mehr kommen…. 22.20 Uhr: Ich hänge die Wäsche auf. Röchel!!! Spuck!!! Ich ziehe die Wäsche ab und wasche das Kind ab. Wieder ins Bett… Ärggh!!!! Würg!!! Spuck!!! Ich ziehe die Wäsche ab, wechsle mein Nachthemd und wasche meine Füße und das Kind ab. Um 23.30 Uhr schreit Felicitas plötzlich nach ihrem Papa. Papa! Papa! PAPA!!!! Grein! Heul! Ich bringe Felicitas zu dem aus sicherheitstechnischen Gründen ausquartierten Papa. Was will sie eigentlich jetzt genau bei Papa? Diese Frage wird rasch beantwortet: Sofort beginnt das Mädel zu spucken und Papas Bett ist auch voll, ebenso Papa. Ihre Mission ist erfüllt, sie will von Papa nichts mehr wissen. Ich ziehe das Bettlaken auch noch ab. Als um 4 Uhr das letzte saubere Bettlaken im Haus verbraucht ist, hört die Spuckerei auf. Ich genieße eine volle Stunde Schlaf. Um 5 Uhr schreit Felicitas plötzlich wieder nach ihrem Papa. Will sie jetzt wieder spucken?, frage ich mich misstrauisch. Egal, denke ich zombieartig. Sie wackelt los und schläft noch eine Stunde bei Papa. Um 6.30 Uhr steht `Mario auf. Da er ja „schon“ um 22 Uhr ins Bett gegangen ist, erscheint ihm seine übliche Aufstehzeit von 7 Uhr seit einigen Tagen anscheinend als zu üppig bemessen. Verständlich, er verbringt nur acht Stunden in Schule und Hort, geht dann vier Stunden zum Spielen nach draußen, wo ich ihn die ganze Zeit herumflitzen sehe, wovon sollte der Junge auch am Ende einer langen Schulwoche müde sein? (Notiz: Ich muss dem Knaben endlich einen Job suchen!) Ich höre ihn herumwurschteln, aber meine Aufstehzeit ist erst um 6.45. Um 7.10 ist Mario gestiefelt und gespornt und will in die Schule gehen. Nach Abzug von drei Minuten Schulweg hängt er dann 47 Minuten vor der Schule herum, aber egal - ich lasse ihn, dann bin ich den schon mal los. Ich werfe die nächste Waschmaschine an. Als Timmy hört, dass Felicitas krank sei, ist er plötzlich auch krank und will nicht in den Kindergarten. Nein, Du bist nicht krank (schnaub)!!!! Nein, es gibt kein Fahrrad (grummel)!!!! Wo sind Deine Schuhe (fauch)??? Es wäre schön, wenn Du jetzt ENDLICH kommen könntest! Mann, bin ich froh, wenn ich den endlich abgegeben habe! Felicitas fühlt sich anscheinend topfit und will draußen herumstromern. Ich nicht! Ich will endlich SCHLAFEN. Ich karre sie im Kinderwagen herum, bis ich beschließe, dass es genug ist – Heul, Grein, aber das ist mir jetzt egal. Zum Glück lässt sie sich zu zweieinhalb Stunden Schlaf überreden. Das muss auch mir reichen, denn auch an diesem Tag werde ich es nicht schaffen, um 21 Uhr ins Bett zu gehen…. Denn wir sind wieder topfit und springen fröhlich bis halb elf herum… Ach was soll’s, schlafen kann ich ja noch … später?… Ja, wann eigentlich?
Sonntag Früh schon mal nicht! Mario steht gegen 7 Uhr auf, genau weiß ich das nicht, da ich keine Kraft hatte, auf die Uhr zu sehen. „Mama, ich koche Dir jetzt Kaffee.“ Sehr nett. Tapptapp, Wurschtelwurschtel. 2 Minuten später: „Wie viele Tassen willst Du?“ Vielleicht 500, werde ich dann munter? Ich sage lieber mal: „Drei.“ Tapptapp. Schepper. 1 Minute später: „ Ich habe Dir drei Tassen gemacht.“ „Super.“ Bis dann! Tapptapp. 2 Minuten später. „Der Kaffee ist fertig.“ Ich nuschle: „Ja, ich trinke ihn dann später, WENN ICH AUFSTEHE!“ Tapptapp, klapperklapper. „Ich habe den Kaffee schon mal in eine Tasse gefüllt.“ „Sehr schön, ich trinke ihn dann SPÄTER!“ Tapptapp. „Ich habe die Tasse auf den Tisch gestellt.“ „Ja danke.“ Tapptapp. „Mama, der Kaffee wird kalt!“ „Stöhn! Ja, ich wärme ihn mir dann nachher auf, ok. Ich schlafe noch ein bisschen!“ „Ok.“ Tapptapp. „Mama, der Kaffee ist jetzt kalt.“ „Ja, das macht nichts. Ich stehe bald auf.“ … Ich falle zurück ins Kissen und dämmere noch zehn Minuten vor mich hin. Ja, ich weiß, es sind drei Tassen Kaffee, welcher in eine Tasse gefüllt wurde, die auf dem Tisch steht und deren Erkaltungsprozess als abgeschlossen deklariert wurde. Der Gute hat übrigens vergessen zu erwähnen, dass er einen grünen Strohhalm in die Kaffeetasse gestellt hat! Goldig…. Aber ich habe schon ein klein wenig Angst vor dem nächsten Muttertag!